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Rückenschmerzen: Lumbale Synovialzysten – eine verkannte Ursache

06.10.2020

Bei Schmerzen im Lendenwirbelbereich können auch lumbale Synovialzysten dahinterstecken. Sie sind eine nicht alltägliche Ursache einer Nervenwurzelkompressionssymptomatik und gleichen den Symptomen eines Bandscheibenvorfalls oder einer Spinalkanalstenose. Typisch sind z. B. sensomotorische Defizite oder Gangstörungen.
Die Zysten haben ihren Ursprung an den kleinen Wirbelgelenken und üben dort Druck auf nervale Strukturen aus. Die betroffenen Wirbelgelenke weisen bei allen Patienten arthrotische Veränderungen auf, welche in etwa 50 Prozent der Fälle mit einer degenerativen Spondylolisthese verbunden sind. Meist sichern MRT und CT die Diagnose.
Die Ursache dieser Zysten ist bisher noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich sind Faktoren wie eine aktivierte Arthritis bei stark degenerativ veränderten Wirbelgelenken schuld.
Es gibt konservative, semiinvasive und operative Behandlungsoptionen. Zu den konservativen und semiinvasiven Therapien zählen die medikamentöse Behandlung, die Physiotherapie und die manuelle Therapie. Daneben gibt es noch die Bildwandler- oder CT-gesteuerte, periradikuläre oder Facettenbehandlung.
Konservative und semiinvasive Behandlungsmethoden führen allenfalls zu einer temporären Besserung v. a. der Schmerzsymptomatik. Im Vergleich dazu ist das Ergebnis einer Operation und einer kompletten Entfernung der Synovialzyste exzellent. Eine Versteifung ist nur in einzelnen Fällen notwendig.