Sport, Knochen und Gelenke

Rückenschmerzen belasten die Psyche

07.03.2022

Dauerhafte Rückenschmerzen wirken sich auch auf die mentale Gesundheit aus. So lassen sich für Betroffene alltägliche Aufgaben, geliebte Hobbys oder der Beruf nicht mehr ausüben. Auf all das im Leben verzichten zu müssen, setzt vielen Betroffenen sehr zu. Derartige Einschränkungen und Auswirkungen erleben unter anderem Menschen, bei denen das zwischen Kreuz- und Darmbein liegende Iliosakralgelenk, kurz ISG, blockiert. „Aus den ständigen Rückenschmerzen und der Ratlosigkeit, weshalb diese nicht verschwinden, resultieren Frustration und Verzweiflung. In einigen Fällen entwickeln sich bei Patienten sogar Depressionen. Umso wichtiger ist eine schnelle und korrekte Diagnose der physischen Ursache durch einen Facharzt“, sagt Dr. Thomas Pfandlsteiner, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Orthopädischen Klinik Markgröningen.
ISG-Beschwerden ähneln mit ihren Schmerzen im unteren Rücken einem Bandscheibenvorfall, weshalb es oft zu einer Fehldiagnose kommt. „Bleibt eine Blockade unbehandelt, stellen schon einfachste Bewegungen wie Treppe steigen und sich die Schuhe zu binden für die meisten Betroffenen ein großes Hindernis dar. Für die eingeschränkte Mobilität sorgen meist abgenutzte Gelenkknorpel und -flächen oder eine Verkantung des ISG“, sagt Dr. Pfandlsteiner.
Um das ISG als Ursache zu bestimmen, führen Experten bei Betroffenen unter anderem sogenannte Provokationstests durch. Dabei übt der Arzt mit seinen Händen aus unterschiedlichen Positionen Druck auf das Becken aus. Wenn mehrere der Übungen für Schmerzen sorgen, lässt sich das ISG als Auslöser feststellen. „Um ganz sicherzugehen, injizieren Mediziner außerdem Schmerzmittel in das betroffene Gelenk. Stellt sich eine sofortige Linderung ein, bestätigt sich der Verdacht. Dank der Diagnose kann nun die gezielte Behandlung beginnen“, sagt Dr. Pfandlsteiner. (red)