Sport, Knochen und Gelenke

Nach Corona Lunge nicht zu sehr belasten

Mittlerweile ist fast jeder Sport wieder möglich. Doch die vermeintliche Normalität trügt. Freizeitsportler, die mit dem Virus infiziert waren, sollten auch mögliche Spätfolgen im Blick behalten.

18.09.2020

Geschlossene Fitnessstudios und Schwimmbäder, abgesperrte Workout-Parcours – die Coronakrise war eine Auszeit, in der viele Menschen auf ihren Lieblingssport verzichten mussten. Doch bevor man sich jetzt wieder voller Leidenschaft seinem Hobby widmet, ist Vorsicht geboten. Besonders wer eine Infektion durchgemacht hat und nun eine die Lungen fordernde und intensive Sportart betreibt, sollte vorsichtig vorgehen und im Zweifel mit seinem Arzt abklären, wie ein gesunder Wiedereinstieg nach Corona gelingen kann.
Wer nach überstandener Corona-Erkrankung wieder loslegt, intensiv Sport zu betreiben, sollte im Blick haben, dass sich die Krankheit eventuell auf Lunge ausgewirkt hat, ohne dass man davon im Alltag etwas merkt.

Schäden am Lungengewebe

So konnten Mediziner durch funktionale Lungentests bei infizierten Tauchsportlern herausfinden, dass das Coronavirus erhebliche Schäden angerichtet hat, obwohl die Krankheit nicht schwerwiegend verlief. Sie können ihr Hobby zumindest vorerst nicht mehr ausüben, da eine Schädigung der Lunge zu lebensgefährlichen Situationen führen kann. Ob die Schädigung der Lunge in diesen Fällen vielleicht sogar irreversibel ist, muss allerdings noch festgestellt werden.
Auch einer der bekanntesten Virologen Deutschlands, Prof. Dr. Christian Drosten, warnte bereits vor möglichen Spätfolgen und dauerhaften Schäden für die Lunge durch Covid-19. Das betrifft aber längst nicht nur Taucher. Bei allen Ausdauersportarten besteht ein gewisses Risiko, auch für jüngere und bereits genesene Patienten.

Regelmäßig bewegen

Dagegen steht der Drang der Menschen, sich dank der Corona-Krise mehr zu bewegen. Eine aktuelle, weltweit organisierte Studie zum Thema „Sport und Bewegung in Zeiten der Corona-Krise“ mit 6300 Teilnehmern aus 52 Ländern ergab, dass Menschen, die ohnehin regelmäßig trainiert haben, nun mitunter noch mehr trainieren. Mit durchaus positiven Auswirkungen. „Bei den körperlich Aktiven messen wir aktuell ein positiveres Wohlbefinden als bei denen, die nicht oder nur unregelmäßig Sport treiben“, sagt der Initiator der Studie, Prof. Dr. Ralf Brand von der Universität Potsdam.
Generell gelten Sportarten wie Joggen, Radfahren, Wandern und Schwimmen als gut für die Lunge. Das hat sich auch durch Covid-19 nicht geändert. Sich gar nicht mehr oder weniger zu bewegen, ist also der falsche Ansatz. (dho)