Sport, Knochen und Gelenke

Multimodale stationäre Schmerztherapie – damit Rückenschmerzen nicht bleiben

08.04.2021
Foto: Dr. med. Thorsten Kriese

Dr. med. Thorsten Kriese
Leitender Arzt Orthopädie
Otto-Fricke-Krankenhaus
Zentrum für Orthopädie
und Geriatrie
Bad Schwalbach und Wiesbaden



Um einer Chronifizierung von Rückenschmerzen entgegenzuwirken, können stationäre Therapieprogramme helfen. Durch ein interdisziplinäres Therapeuten-Team sollen bei den Patientinnen und Patienten nicht nur Schmerzen gemindert werden, sondern vor allem die Alltags- und Arbeitsfähigkeit erhalten bleiben. Hierbei kommt es insbesondere darauf an, dass nach ausgeschöpfter ambulanter Therapie rechtzeitig die Indikation zu einer derart intensivierten Therapie gestellt wird. Sie hat insbesondere die Vermeidung einer Chronifizierung sowie einer drohenden operativen Intervention bei Wirbelsäulenerkrankungen zum Ziel.
Die Therapiedauer umfasst einen Zeitraum von 10 bis 20 Tagen, wobei unter dem Begriff einer multimodalen Schmerztherapie ein gemeinsames und ganzheitliches Konzept verschiedener Therapierichtungen verstanden wird.
Zur körperlichen Therapie zählen intensivierte Physiotherapie, manuelle Therapie sowie regelmäßige medizinische Trainingstherapie. Hinzu kommen Techniken der Entspannungstherapie sowie physikalische Therapiemaßnahmen.
Die begleitenden psychologischen Therapien umfassen ein Schmerzbewältigungstraining sowie das Training gesunden Verhaltens.
Nach erfolgloser ambulanter Therapie über einen Zeitraum von zwölf Wochen (und darüber hinaus), sollten Patienten durch den behandelnden Orthopäden oder Schmerztherapeuten über diese Möglichkeit informiert werden.