Sport, Knochen und Gelenke

Fußschmerzen auf die Spur kommen

Füße, Knie, Hüfte und Rücken – alles baut aufeinander auf. Schon kleinste Fehlstellungen können Probleme bereiten. Die Pedographie bringt Licht ins Dunkel.

06.01.2020

Der erwachsene Mensch kommt mit beiden Füßen auf eine Standfläche von rund zweimal 100 Quadratzentimetern. Ihre 28 Knochen mit mehr als 30 Gelenken, 100 Bändern und 20 Muskeln sorgen für Bewegung und Halt. Rund 8000 Schritte sollten sie täglich absolvieren – Herz, Kreislauf und Stoffwechsel zuliebe.
Doch obwohl sie ein Leben lang eine tragende Rolle in unserem Leben spielen, läuft mit ihnen nicht alles rund. Schmerzen beim Gehen in Füßen, Knien, Hüfte oder Rücken kommen häufig vor und können Sport und Bewegung erschweren. Gründe dafür können Fehlhaltungen, Überlastung durch Übergewicht oder das Tragen schwerer Lasten, Fehlstellungen der Zehen oder falsches Schuhwerk sein.

Sensoren für die Diagnose

Eine genaue Diagnose ermöglicht die elektronische Fußdruckmessung, die „Pedographie“. Dabei steht der Patient auf einer Messplatte, in der bis zu 6080 Sensoren den Druck messen, der von den einzelnen Fußpartien ausgeht.
Zusätzlich oder alternativ kann man eine Sohle mit Sensoren in den Schuh – oder auf die Einlagen – legen. Sie misst die dynamische Druckverteilung, direkt unterhalb des Fußes.
Dadurch kann nicht nur die Druckverteilung gemessen werden, die aus der Biomechanik des Fußes entsteht, sondern auch aus der Mechanik des Schuhs und der Einlagen, schreibt so Dr. rer. Nat. C. Fritsch vom Biomechaniklabor novel GmbH in München in einem Beitrag über die Pediographie.
Anhand der Daten kann der Orthopäde Fehlstellungen und Fehlbelastungen exakt feststellen und geeignete Behandlungen empfehlen.

Vorteile beider Systeme

Mit diesem Im-Schuh-Messsystem kann man die plantaren Fußbelastungen im Alltag erfassen und gleichzeitig die Qualität orthopädieschuhtechnischer Maßnahmen prüfen.
Der Vorteil der Pedographie-Messplattform ist ihr routinemäßiger Einsatz als funktionell-diagnostische Zusatzmethode, z. B. zur Früherkennung einer gestörten Biomechanik oder anderer Fußveränderungen. Biomechanische Veränderungen des dynamischen Bewegungsablaufs spiegeln sich in veränderten dynamischen Druckverteilungen wider.
Das Messverfahren kommt zum Beispiel zur Diagnose von Fußfehlstellungen und zur Bewertung einer orthopädietechnischen Versorgung zum Einsatz, aber auch bei Rheuma oder Diabetes ist die Pedographie wichtig. (red)