Sport, Knochen und Gelenke

Bewegung macht Babys schlauer

Eltern können die Entwicklung ihrer Kinder in den ersten Jahren spielerisch fördern und damit wichtige Akzente für einen gesunden Lebensstil setzen.

30.08.2019
Schon Babys haben einen natürlichen Bewegungsdrang.  Foto: AdobeStock / Kzenon Schon Babys haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Foto: AdobeStock / Kzenon

Ein normales Gewicht, starke Muskeln, ein kräftiges Herz und einen wachen Geist – all das kann man mit mehr Bewegung erreichen. Und zwar von Anfang an. Bereits Babys profitieren von mehr Bewegung. Trotzdem sollten Eltern ihre Kleinsten nicht aus Angst, etwas falsch zu machen, in Wagen und Bettchen herumliegen lassen, sondern sie gezielt fördern und dabei selbst noch etwas für die eigene Fitness tun. „Die geistige Entwicklung eines Kindes hängt auch davon ab, ob es körperlich genügend gefördert wird“, bestätigt Prof. Klaus-Michael Braumann, ehemaliger Leiter des Instituts für Sport- und Bewegungsmedizin an der Universität Hamburg. „Eine gute Muskulatur sei außerdem für das Immunsystem wichtig, denn neue Untersuchungen zeigen, dass in der Muskulatur auch Substanzen gebildet werden, die Entzündungen hemmen.“ Deshalb plädiert er für eine rechtzeitige Heranführung an das Thema Bewegung: „Das muss so selbstverständlich werden wie das Zähneputzen.“

Früh beginnen

Bereits vier Wochen alte Babys können die Körperspannung trainieren wenn die Kinder animiert werden, beim leichten Anheben den Kopf zu stabilisieren. „Wenn sie einige Monate alt sind, können sie Gleichgewichtsübungen machen, sobald sie laufen können, Bälle schießen, werfen, fangen“, so Braumann.
Wer Angst hat, etwas falsch zu machen, kann Babyturnkurse besuchen. Auch Babyschwimmen ist eine gute Möglichkeit, die Freude an der Bewegung zu fördern und gleichzeitig den Kontakt zum Kind zu intensivieren. Ein weiterer Vorteil: Wer sich tagsüber genug bewegt, schläft nachts auch besser.
Wichtig ist, dass das Baby von Anfang an seinen natürlichen Bewegungsdrang ausleben kann. Das heißt zunächst, einfach zu strampeln, am besten nackt, später zu krabbeln. Eltern sollten das Kind in wachem Zustand abwechselnd auf Bauch und Rücken drehen. So lernt es, Beine und Hände auf unterschiedliche Art zu bewegen. Wenn es den Kopf heben kann, sollte man es öfter auf den Bauch legen. Somit kann man die Muskulatur stärken.

Nicht überfordern!

Das Wichtigste aber ist der Spaßfaktor. Ein Wettbewerb mit anderen Kindern ist nicht hilfreich. Ablehnung und Tränen sind ein eindeutiges Zeichen, sofort aufzuhören. Stöße, ruckartige Bewegungen oder Griffe an den Gelenken sind dabei tabu. Auch von Lauflernhilfen hält Braumann nichts. „Das unnatürliche Trippeln macht das richtige Laufen lernen eher schwer.“(bibi)