Mund, Zähne und Kiefer

Zahnfleischbluten: Warnsignal des Körpers

Ob beim Zähneputzen oder in den Apfel beißen – jeder Mensch hatte schon mal Zahnfleischbluten. Tritt dieses Problem nur selten auf, ist es kein Grund zur Sorge. Kommt es aber regelmäßig vor, könnte dies einen ersten Hinweis für eine ernst zu nehmende Krankheit darstellen.

15.06.2022
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„Meistens liegt die Ursache in einer mangelnden Mundhygiene und es handelt sich nur um eine leichte Zahnfleischentzündung. Ändert der Patient sein Verhalten nicht, kann sich diese zu einer gefährlichen Parodontitis entwickeln“, sagt Dr. Lutz Spanka, Master of Science für Implantologie und Dentalchirurgie sowie Kieferorthopädie im ZahnZentrum NordWest in Hude. Wiederkehrendes Zahnfleischbluten dient als Warnsignal des Körpers. „Das Bluten stellt eine Abwehrreaktion des Körpers dar. Er versucht die Bakterien herauszuspülen, um schlimmeren Folgen wie zum Beispiel eine Parodontitis vorzubeugen“, sagt Dr. Spanka.

Um Zahnfleischbluten zu vermeiden, bedarf es einer gründlichen Mundhygiene. Dabei spielt unter anderem die Auswahl der richtigen Zahnbürste eine große Rolle. Für empfindliches Zahnfleisch empfehlen sich sanfte Borsten, um es nicht weiter zu strapazieren. Wichtig: Spätestens alle drei Monate die Bürste wechseln, um Bakterienansammlungen zu vermeiden. Zudem sollte Zahnseide regelmäßig zum Einsatz kommen, damit Essensreste in den Zwischenräumen nicht zu Entzündungen oder Karies führen.
Als beliebtes Hausmittel bei leichtem Zahnfleischbluten dient das tägliche Kauen von drei frischen Salbeiblättern. Die in ihnen enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe wirken entzündungshemmend sowie antibakteriell und stärken das strapazierte Zahnfleisch. Am besten eignen sich dafür junge Triebe und Blütenblätter. Auch frischer Heidelbeersaft hilft gegen das Bluten, da die Antioxidantien Schwellungen lindern und Blutungen verringern. „Hören die Beschwerden trotz aller Maßnahmen nicht auf, sollten Betroffene einen Zahnarzt aufsuchen, um die Ursache zu ermitteln und gezielt dagegen vorgehen zu können“, rät Dr. Spanka. Um Krankheiten wie Parodontitis oder sogar den Verlust des Zahns zu verhindern, führen Ärzte eine professionelle Zahnreinigung durch und entfernen vorhandenen Zahnstein.

(red)