Mund, Zähne und Kiefer

Sorge vor Fluoriden unbegründet

Fluoride sind im Zusammenhang mit der Zahnpflege oft ein schwieriges Thema in der öffentlichen Meinung. Dabei ist das Mineral gar nicht so schädlich, wie viele meinen.

12.07.2021
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Im Jahr verbrauchen die Deutschen ungefähr fünf Tuben Zahnpasta pro Person. Dabei ist vielen Menschen nicht bewusst, welche Bestandteile sich in ihrer Zahncreme befinden und auf welche wirklich Wert gelegt werden sollte. Vor allem Fluoride sorgen als Inhaltsstoff immer wieder für Diskussionen. „Viele denken im ersten Moment, dass Fluorid mit dem giftigen Gas Fluor in Verbindung steht. Allerdings handelt es sich bei Fluorid um ein natürliches Salzmineral der Flusssäure, das auch im Trinkwasser oder Milch enthalten ist“, sagt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf am St. Vinzenz-Krankenhaus.

Bei empfindlichen Zähnen sollten Betroffene auf die geringe Anzahl von Schleifpartikeln achten oder besonders auf Produkte mit Kalium- oder Aminfluorid-Verbindungen zurückgreifen. Diese bilden einen zusätzlichen Schutzfilm auf den Zähnen und verschließen offene Poren im Zahnschmelz. Schmerzen verringern sich somit und übertragen sich nicht über die offenen Stellen an die Zahnnerven.
Diese Fluoride sorgen außerdem für die Erhaltung des Zahnschmelzes und somit auch für eine Vermeidung von Kariesbildung.

Für Erwachsene sind Fluoride unbedenklich, da Kinder allerdings häufig Zahnpastareste herunterspülen oder verschlucken, empfiehlt es sich, bei ihrer Mundhygiene auf eine geringere Dosierung von 500 bis 1000 ppm (Parts per Million) zu achten – bei Erwachsenen reicht diese bis zu 1500 ppm.
„Fluoride gehören zu einer guten Zahnpflege dazu und können erst dann gefährlich werden, wenn Menschen den Stoff über einen sehr langen Zeitraum in riesigen Mengen konsumieren – also über zehn Jahre 25 Milligramm pro Tag.“
In herkömmlichen Zahnpasten befindet sich allerdings lediglich ein minimaler Anteil von Fluorid, der diese Werte bei normaler Dosierung nicht überschreitet. Experten sprechen bei der Verwendung von Zahnpasta bei Kindern häufig von einer reiskorngroßen Menge, während es sich bei Erwachsenen ungefähr um die Größe eine Erbse handeln sollte. (red)