Mund, Zähne und Kiefer

Fünf Fragen rund um Zahnimplantate

Mit einem Gebiss sind viele nicht zufrieden. Implantate sind eine solide Lösung. Doch noch immer gibt es dazu viele offene Fragen. Hier die wichtigsten Antworten.

23.11.2019

Immer mehr Menschen entscheiden sich für Implantate als Zahnersatz. Doch worauf muss man dabei achten? Dr. Stefan Helka, Facharzt für Oralchirurgie und Leiter des Implantatzentrums Herne, gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen: von der Eignung bis zu den Kosten.

Für wen eignen sich Implantate?
Die Methode gilt als risikoarm und eignet sich somit tendenziell für jeden. Lediglich das Knochenwachstum sollte bereits abgeschlossen sein. In der Regel ist dies mit 18 Jahren der Fall, wobei Frauen teilweise früher ausgewachsen sind als Männer. Einige Erkrankungen, wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Störungen und Lebensgewohnheiten wie Rauchen beeinflussen den Einsatz eines Implantats und sollten daher vorab besprochen werden. Lösungen, die für einen Patienten infrage kommen, müssen nicht unbedingt für andere passen.

Wie geht die richtige Pflege?
Hartnäckig hält sich der Mythos, Zahnimplantate müssten nicht gereinigt werden, da sie keine Karies bekommen können. Im Gegensatz zu normalen Zähnen haben Implantate allerdings keine Abwehrkräfte und sollten deswegen eine umfassende Pflege erhalten. Bei falscher oder nicht vorhandener Prophylaxe kann das Implantat ausfallen. Neben dem grundsätzlichen Putzen mit einer Zahnbürste empfehlen sich Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten.

Besteht die Gefahr einer Implantat-Allergie?
Implantate bestehen aus Titan, das sich dank seiner hervorragenden mechanischen Eigenschaften seit Jahrzehnten in der Implantologie bewährt hat. Titan ist einer der stabilsten Werkstoffe und verhält sich im Körper neutral. Bis heute gibt es so gut wie keine bekannten Allergien.

Wie umfassend ist die Behandlung?
Die Behandlungsdauer hängt von der individuellen Situation des Patienten ab. Für die Beratung wird normalerweise ein Termin benötigt, dann folgen eine Voruntersuchung und die ausführliche Planung des Eingriffs an Computer und Modell. An sich beträgt die eigentliche Behandlungszeit gewöhnlich zwischen 20 und 60 Minuten. Länger andauernde, aufwendige Eingriffe, wie die Versorgung eines zahnlosen Kiefers oder die Betreuung von ängstlichen Patienten, können zudem in Dämmerschlaf- oder Vollnarkose stattfinden. So ist eine angst- und schmerzfreie Behandlung gesichert.

Welche Kosten kommen auf mich zu?
Für einen hochwertigen Zahnersatz gestalten sich die Ausgaben ebenso individuell wie die jeweiligen Behandlungsschritte. Deswegen erhalten Patienten vor dem Eingriff einen detaillierten Heil- und Kostenplan. Auf Grundlage dieses Plans ermitteln Krankenkassen den Erstattungsbeitrag. Für die Regelversorgung übernehmen sie einen Festzuschuss. (red)