Mund, Zähne und Kiefer

Einzelzahnimplantate für mehr Lebensqualität

Unsere Lebensqualität hängt auch von einem guten Gebiss ab. Unverankerte Vollprothesen sind oft unbefriedigend. Das ließe sich ändern.

09.07.2019

Trotz aller Erfolge in der Prävention von Zahnerkrankungen ist immer noch ein hoher Anteil der 65- bis 74-Jährigen in Deutschland in einem oder beiden Kiefern zahnlos. International gilt heute eine auf zwei Implantaten verankerte, abnehmbare Zahnprothese als Standardtherapie des zahnlosen Unterkiefers. Da diese Standardtherapie jedoch nicht im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland bezahlt wird, schließt der finanzielle Aufwand viele Patienten von dieser Therapieform aus. „Vor allem im zahnlosen Unterkiefer sind Halt und Funktion von Totalprothesen, die nicht verankert werden, häufig unbefriedigend und können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen“, sagt Prof. Kern, Leiter der Studie „Single Dental Implant in the Edentulous Mandible (SMIS) – Chewing Efficacy after 24 Months of Observation“ zu Einzelzahnimplantaten. Die Studie wird noch ungefähr bis 2020 laufen.
Um Kosten und Aufwand der Implantation im zahnlosen Kiefer von Senioren zu verringern, wird im Rahmen dieser Studie untersucht, ob die Verankerung einer Totalprothese über ein einzelnes zentrales Implantat in der Unterkiefermitte eine sinnvolle Alternative sein kann. Dabei wird die abnehmbare Zahnprothese per Druckknopfverankerung am Unterkiefer fixiert. Der dafür notwendige Verankerungsstift wird in der Mitte des Unterkiefers minimalinvasiv eingepflanzt.
„Die bisherigen Studienergebnisse weisen darauf hin, dass diese Methode auch nach einem Zeitraum von fünf Jahren zu einer Verbesserung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität und der objektiven Kaufunktion führt“, macht Kern Hoffnung. (red)