Kinder und Familie

Nachwuchs vegan ernähren?

Extreme Ernährungsformen kann man sich nur erlauben, wenn man gesund und über die Risiken aufgeklärt ist. Bei Kindern gibt es noch einmal mehr zu beachten.

24.10.2018
Foto: AdobeStock / sarsmis Foto: AdobeStock / sarsmis

Wer sich und sein Kind rein vegan – also ohne tierische Lebensmittel – ernähren möchte, sollte sich besonders intensiv mit seinem Nährstoffhaushalt befassen. Sonst drohen gesundheitliche Risiken. Denn ohne einen konsequenten Ersatz von Nährstoffen, die Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte spenden, droht ein permanenter Mangel an Vitamin B12, so die Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Vor allem Eisen, Zink, Jod, DHA, Calcium und Protein sind wichtig, wenn man ernste Folgen, wie Wachstumsstörungen oder Blutarmut, vermeiden möchte.
So führe ein Vitamin B12-Mangel bei Säuglingen zu schweren Beeinträchtigungen bis hin zur dauerhaft bestehenden, neurologischen Schädigung, warnt die Kommission. Alle vegetarisch oder vegan ernährten Frauen mit Kinderwunsch sollten sich daher möglichst frühzeitig ärztlich beraten und auf eine mögliche Unterversorgung mit kritischen Nährstoffen untersuchen lassen.
Das Risiko eines Nährstoffmangels ist umso größer, je restriktiver die Ernährung ist und je mehr Lebensmittel aus der Ernährung ausgeschlossen werden. Auch mögen Kinder nicht immer alles essen und meiden z. B. Hülsenfrüchte als wichtige Nährstofflieferanten. Dann stimmt zwar das Essensangebot, aber die Nährstoffbilanz ist dennoch aus der Balance.
Wer konsequent alle tierischen Lebensmittel meidet, sollte die Lücken, etwa an Vitamin B12, Calcium, Eisen, Zink und Proteinen, mit bewusster Lebensmittelauswahl und auch Nahrungsergänzungspräparaten auffüllen. Im Zweifel sollten sich Eltern von Kinder- und Jugendärzten beraten lassen.(red)