Herz und Kreislauf

Sport, Sauna, Sex nach der Herz-OP

Eine OP am offenen Herzen ist ein schwerer Eingriff. Und auch hinterher ist emotional und körperlich vieles anders. Betroffene sollten deshalb alles ganz langsam angehen.

27.11.2019
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Nach einer Operation am Herzen sind viele Patienten unsicher, was sie jetzt noch tun und essen dürfen und was lieber nicht.
Allgemeine Empfehlungen sind nur bedingt möglich, da diese vor allem von der Art der Erkrankung, des Eingriffs und der Herzleistung nach der Operation abhängen. Hier ist eine individuelle Beratung nötig.
Mediziner raten jedoch allgemein, sich nach einem schweren Eingriff zu schonen und dem Körper Erholung zu gönnen. Das bedeutet aber nicht, nur auf dem Sofa zu liegen.

Belastung langsam steigern

„Wurde bei einem Eingriff am Herzen das Brustbein eröffnet, sollten die Patienten in den ersten drei Monaten ihre Brust nicht belasten“, rät Prof. Dr. med. J. Gummert, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein Westfalen (HDZ NRW) an der Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum. „Intensive Gartenarbeit, Schwimmen, das Heben von schweren Dingen (schwerer als drei Kilo) und auch Fahrradfahren gilt es zu vermeiden. Die Benutzung des Fahrradergometers ist aber möglich, Autofahren ebenfalls, ab der fünften Woche.
Nach drei Monaten ist das Brustbein in der Regel wieder vollständig zusammengewachsen und am Herzen Operierte können wieder alle Sportarten betreiben.“

Besser den Arzt fragen

Auch beim Thema Sauna und Sexualität fragen sich viele, was sie ihrem Herzen jetzt noch zumuten können. Faustregel: Wer sich fit genug fühlt, um beispielsweise über zwei Etagen Treppen zu steigen, kann auch problemlos Sex haben. In die Sauna darf man erst, nachdem die Wunde vollständig verheilt ist. Dauer und Gradzahl hängen von der Herzleistung ab und sollten mit dem Arzt besprochen werden.
Grundsätzlich gilt, dass Patienten Schritt für Schritt ihre körperliche Belastung steigern und damit gleichsam ihr Herz-Kreislauf-System stärken. Herzsportgruppen bieten die passenden Übungen an. Auch ein gut eingestellter Blutdruck und die zuverlässige Einnahme der Medikamente sind wichtig.

Leichte Kost genießen

Auf den Speiseplan sollten in der Schon- und Heilungsphase kalorienarme Nahrungsmittel. Von fetthaltigen, salzigen oder scharfen Mahlzeiten sollten frisch Operierte absehen. Besonders Nikotin und Alkohol sind für den Körper eine große Belastung. Stattdessen sollte man für einen stabilen Kreislauf ausreichend trinken. (red)