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So gefährlich ist Passivrauchen

16.05.2020
Foto: Dr. Horst Schmidt Kliniken Foto: Dr. Horst Schmidt Kliniken

Dr. Jasmin Dei-Anang
Klinikdirektorin Thoraxchirurgie
Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken
Wiesbaden



Tabakrauch, den man meist unfreiwillig aus der Umgebungsluft einatmet, enthält die gleichen schädlichen Substanzen, die auch beim aktiven Rauchen inhaliert werden. Und diese verursachen viele, zum Teil schwere Erkrankungen. Reizungen der Atemwege, Augenbrennen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel gehören zu den leichteren Symptomen. Daneben nehmen auch die Blutgefäße und das Blut Schaden. Die Durchblutung der Organe verschlechtert sich und langfristig drohen Arteriosklerose, Angina pectoris, Herzinfarkt oder ein Schlaganfall.
Das Risiko an einer Verengung und Verstopfung der Herzarterien zu erkranken ist bei Passivrauchern um 25 bis 30 Prozent erhöht. Auch das Krebsrisiko steigt. Dazu gehören Lungenkrebs und Brustkrebs bei jungen Frauen.
Atemwegserkrankungen entwickeln sich oder nehmen einen schweren Verlauf durch das Passrauchen. Kinder, die in Raucherhaushalten aufwachsen, entwickeln häufiger akute und chronische Atemwegserkrankungen, haben häufiger Atemnot und häufiger Mittelohrentzündungen.
Die Symptome bei bestehendem Asthma bronchiale verschlechtern sich bei Kindern von Rauchern oft.
Seit der Nichtraucherschutz in Deutschland vor rund zehn Jahren verschärft wurde, sank die Zahl der Lungenkrebstoten durch Passivrauchen auf 167 Todesfälle im Jahr. Auch in Hinblick auf eine Vielzahl von Erkrankungen würden sich weitere Maßnahmen zur Reduktion des Rauchens auszahlen.