Herz und Kreislauf

Neue Herzklappe in der Pandemie?

Während der Corona-Pandemie scheuen viele Patienten dringend nötige OPs. Dazu gehört auch, defekte Herzklappen zu ersetzen. Experten raten, die Entscheidung individuell mit dem Facharzt zu besprechen.

19.04.2021
Unser Lebensmotor sollte stets gut funktionieren. 	  Foto: AdobeStock/nerthuz Unser Lebensmotor sollte stets gut funktionieren. Foto: AdobeStock/nerthuz

Herzklappenerkrankungen werden aufgrund des demografischen Wandels weiter zunehmen. Dies gilt insbesondere für die Aortenstenose als die am häufigsten auftretende Herzklappenerkrankung. Patienten, zu denen nicht nur ältere Menschen zählen, gehören mit dieser Vorerkrankung zu den Corona-Risikogruppen. Da aber noch nicht alle Menschen einer solchen Risikogruppe eine Impfung bekommen können und Betroffene Angst vor einer Unterversorgung im Falle einer Infektion haben, gibt die Initiative Herzklappe spezielle Empfehlungen für das Verhalten während der Corona-Pandemie.
Wer Symptome von Herzklappenerkrankungen, wie Kurzatmigkeit, Atemnot, schnelle Ermüdung, Schwindel oder kurzfristiger Verlust des Bewusstseins bemerkt, sollte dies beim Arzt abklären lassen. „Ein großes Problem ist, dass derzeit viele Patienten den Gang zum Arzt oder ins Krankenhaus meiden, da sie Angst haben, sich mit dem Coronavirus anzustecken“, so Dr. Behrouz Kherad, Vorstandsvorsitzender der Initiative Herzklappe. Entfällt die notwendige Behandlung von Herzklappenpatienten, ist ihr Leben möglicherweise in Gefahr.
Im Hinblick auf die Auslastungen der Kliniken beurteilen Facharzt-Teams jeden Eingriff an den Herzklappen individuell und treffen die bestmögliche Entscheidung für die Patienten. Herzklappenoperationen gehören jedoch in den meisten Fällen zu den dringenden Operationen, die nicht verschoben werden sollten. Grund zur Sorge vor Ansteckung besteht für die Patienten in diesem Falle nicht: In allen Krankenhäusern gelten die höchsten Sicherheitsmaßnahmen und die Einrichtungen versichern, dass eine erhöhte Gefahr durch eine Covid-19-Infektion bei einem Krankenhausaufenthalt nicht besteht. (red)