Herz und Kreislauf

MitraClips für kranke Herzklappen

Klappenfehler schwächen über kurz oder lang das Herz. Eine OP am offenen Herzen ist immer ein großes Risiko. Nicht so das minimalinvasive Clipping der Mitralklappe.

23.10.2019
Klappenfehler sind sehr häufig.   Foto: AdobeStock/Chaiphorn Klappenfehler sind sehr häufig. Foto: AdobeStock/Chaiphorn

Das Herz eines Erwachsenen pumpt Tag für Tag 7000 bis 10.000 Liter Blut durch den Körper. Dank dieser Leistung werden die Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Doch nicht immer läuft alles so reibungslos. Bei einem Fehler der Herzklappen zum Beispiel, die die vier Kammern des Herzens voneinander trennen. Schließen oder öffnen diese nicht richtig oder sind sie zu schwach, kann ein Teil des Blutes zurück in den Vorhof fließen.

Symptome ernst nehmen

Zu den charakteristischen Symptomen dieser Krankheit gehören verminderte Leistungsfähigkeit, Atemnot im Liegen oder nach Belastung sowie Herzstolpern oder Herzrasen. Betroffene können jedoch auch unter trockenem Husten, Flüssigkeitsansammlungen oder übermäßigem Wasserlassen leiden. „Menschen mit diesen Beschwerden sollten frühzeitig einen Arzt aufsuchen. Mithilfe einer stethoskopischen Untersuchung und einer Ultraschalluntersuchung des Herzens könne man die Diagnose stellen, erklärt Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Fehske, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin III – Kardiologie im St. Vinzenz-Hospital in Köln.

Gewebe klammern

Unbehandelt kann aus einem Klappenfehler eine Herzschwäche entstehen. Denn das Herz muss viel stärker arbeiten, um die Blutversorgung der Organe aufrechtzuerhalten. Für manche Patienten ist das Risiko einer Operation am offenen Herzen aufgrund ihrer körperlichen Verfassung zu groß. Ist die Mitralklappe betroffen, kann ein minimalinvasives Verfahren eine Alternative sein: die „perkutane Mitralklappenkonstruktion“. „Hierbei kommt ein Mitralklappen-Clip zum Einsatz“, erklärt Fehske. „Wir führen einen langen flexiblen Katheter über die rechte Leistenvene in den rechten Vorhof des Herzens und von dort in den linken Vorhof direkt über der Mitralklappe ein. Mithilfe dieses Katheters bringen wir dann an der undichten Stelle der Klappe eine Art Klammer, den MitraClip, an.“ Dieser hält die Ränder der Klappe zusammen und sorgt so dafür, dass sie wieder besser schließt. Der Eingriff unter Vollnarkose dauert in etwa zwei Stunden und ist schonender fürs Herz. (red)