Haut, Haare und Ästhetik

Wunden bei Diabetes schneller heilen

Schon kleinste Verletzungen können für Diabetiker gefährliche Brandherde werden. Denn bei ihnen heilt die Haut schlechter. Was man tun sollte.

11.12.2019
Auch kleine Wunden immer gut versorgen.    Foto: AdobeStock/koolsabuy Auch kleine Wunden immer gut versorgen. Foto: AdobeStock/koolsabuy
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Unsere Haut ist die wichtigste Barriere zwischen uns und unserer Umwelt. Als größtes Organ ist sie zwar sehr widerstandsfähig, aber zugleich hochsensibel. Ein Sturz oder ein Schnitt genügt, um sie zu verletzen. Mit dem Alter heilt die Haut schlechter. Vor allem, wenn man noch an Diabetes leidet. Denn zu hoher Blutzucker stört den Stoffwechsel und damit die natürlichen Reparations- und Heilmechanismen der Haut. Deshalb braucht sie Hilfe von außen.

Keime bekämpfen

Etwa zwei bis vier Stunden nach der Verletzung schwillt die Wunde an, nässt und schmerzt. Dr. Guido Siebenhaar, Dermatologe und Wundexperte aus Solingen erklärt: „Das sind die ersten Anzeichen einer Entzündung. Wichtig ist es jetzt, diese zu hemmen und die Erreger zu beseitigen, damit der Wundheilungsprozess problemlos verlaufen kann.“ Ein solcher Wirkstoff sei Tyrothricin, so der Experte. „Das lokale Antibiotikum stoppt die Bakterien, bekämpft Entzündungserreger und beschleunigt die körpereigene Heilung. In einem Gel verpackt, kühlt es die Wunde dazu angenehm.“
Sehr gute Erfahrungen bei der Bekämpfung von resistenten Keimen hat man auch mit medizinischem Honig gemacht. Der „Medihoney“ besteht aus zwei verschiedenen Honigsorten, die besonders antibakteriell wirken.

Heilsalben unterstützen

Als Schutz vor Infektionen genügt ein atmungsaktives Pflaster. Bei größeren Wunden ein Verband. In der „Granulationsphase“ vom 2. bis 14. Tag beginnt der Körper mit dem Aufbau von neuem Gewebe. „Man sollte diesen Prozess durch das Auftragen von Heilsalben unterstützen“ , rät Siebenhaar. Die feuchte Wundheilung ist in jedem Fall besser als die trockene. Sie verläuft schneller und hinterlässt seltener sichtbare Narben. Salben mit Panthenol oder Extrakten der Ringelblume unterstützen den Heilprozess und halten das Gewebe geschmeidig.
Auch Propolis, der Kittharz der Bienen, ist als Wundheilmittel bekannt.(bibi)