Sonne hilft gegen Schuppenflechte

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden

Viele Patienten, die von Schuppenflechte („Psoriasis“) betroffen sind, sehnen den Sommer besonders herbei. Denn sie haben die Erfahrung gemacht, dass sich ihr Hautbild bei leichter Sonneneinstrahlung bessert und dadurch das allgemeine Wohlbefinden gleich mit. Das kommt daher, dass die ultravioletten Strahlen der Sonne Entzündungen hemmen und gleichzeitig den Heilungsprozess der Haut unterstützen.

Zudem verlangsamen UV-Strahlen die übermäßige Produktion von Hautzellen, die zu der unschönen Schuppenbildung auf der Haut führt, informiert das Online-Medizinportal Minimed. Dabei können sich die von Psoriasis betroffenen Hautstellen, die sogenannten Läsionen, dank des UV-Lichts innerhalb von wenigen Wochen deutlich verbessern.
Wichtig ist, dass spezielle Sonnenschutzprodukte, die für überempfindliche Haut entwickelt wurden, benutzt werden. Sie schützen sowohl vor UVA- und UVB-Strahlung und versorgen die Haut andererseits mit der dringend benötigten Feuchtigkeit. Grundsätzlich sollte ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet werden. Und auch die tägliche Hautpflege darf im Sommer nicht vernachlässigt werden: Empfehlenswert sind Lotionen und Cremes mit Urea (Harnstoff), Hyaluron- und Milch- Säure, die Wasser binden und die Haut auf diese Weise optimal mit Feuchtigkeit versorgen.

Grundsätzlich gilt, dass die medizinische Behandlung der von Schuppenflechte betroffenen Hautstellen auch im Urlaub fortgesetzt, und auch immer dann, wenn zusätzlicher Sonnenschutz aufgetragen wird.

Aber dennoch ist Vorsicht geboten, denn zu viel Sonne ist bei Psoriasis-Patienten nicht weniger gefährlich als bei allen anderen: Zusätzlich zu dem erhöhten Hautkrebs-Risiko nach einem Sonnenbrand kommt bei ihnen in diesem Fall noch die Gefahr eines neuerlichen Krankheitsschubs hinzu. (eva)