Haut, Haare und Ästhetik

Schutz und Pflege für die Haut im Winter

Kalte Winterluft ist Stress pur für die Haut. Sie wird nur durch deren natürlichen Schutzfilm abgewehrt, der dadurch stark beansprucht wird. Ihn zu stärken, ist jetzt Pflicht, um die Haut gesund und schön zu erhalten.

17.11.2021
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Jeder hat es schon erlebt: Ganz plötzlich wird es kalt. Die Handschuhe sind noch weit hinten im Schrank versteckt, und die Hände rächen sich dafür mit roter Haut, die spannt, brennt und vielleicht sogar kleine Risse bekommt. Schnelle Hilfe verspricht eine reichhaltige Handcreme, die die Haut mit Feuchtigkeit und Fetten versorgt - am besten, die Hände werden nicht nur mehrmals täglich vor allem nach dem Waschen und vor dem Schlafengehen sorgfältig eingecremt, sondern auch, bevor man das Haus verlässt und die Kälte die Haut angreifen kann. Werden die Hände zusätzlich von warmen Handschuhen geschützt, bleiben sie auch im Winter schön und gesund.
Doch nicht nur die Hände leiden unter der Kälte, sondern auch das Gesicht und der Körper. Aber auch die warme Luft in Innenräumen stresst die Haut, denn meist ist Heizungsluft trocken und belastet ihrerseits die Haut. Ein Luftbefeuchter schafft da schnelle Abhilfe und tut zudem den Atemwegen gut.
„Sogar der rasche Wechsel zwischen den verschiedenen Temperaturen belastet unsere Haut stark“, so die Berliner Hautärztin Dr. Claudia Vicktor von Dermatologie Tempelhof auf ihrer Webseite. Dazu kommt noch, dass die ölproduzierenden Talgdrüsen der Haut bei kühlerem Wetter träger werden.
Auf Seifen, die die Haut austrocknen, sollte im Winter besser verzichtet werden. Seifenfreie Waschlotionen, die mit rückfettenden Ölen angereichert sind, eignen sich besser. Cremes und Lotionen sollten über einen hohen Feuchtigkeitsgehalt verfügen und die Haut reichlich mit Nährstoffen versorgen. Ideal ist es, wenn die Pflegeproukte direkt nach dem Baden oder Duschen auf die noch warme und feuchte Haut aufgetragen werden, weil so die Wirkstoffe besonders tief in die Haut eindringen können. Wer seinem Körper eine Extra-Portion Pflege gönnen will, trägt noch vor dem Duschen oder Baden ein Reinigungsöl auf, das die Haut zusätzlich vor dem Austrocknen schützt. Zudem empfielt es sich, leichte, atmungsaktive Kleidung zu tragen - durchaus nach dem Zwiebelprinzip übereinander - , die die Haut schont und vor dem Austrocknen schützt. Und damit die Haut auch von innen mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt wird, muss auch im Winter regelmäßig getrunken werden, am besten Mineralwasser oder ungesüßte Kräutertees.
Auch das Gesicht benötigt in der kalten Jahreszeit eine besondere Pflege. Am besten mit einem feuchtigkeitsanziehenden Serum, das idealerweise Hyaluronsäure enthält. Ein nährendes Gesichtsöl, das darüber aufgetragen und sanft einmassiert wird, schützt die empfindliche Haut zusätzlich, bevor die Pflege mit der dem Hauttyp entsprechenden Gesichtscreme abgeschlossen wird. Und auch die Lippen sollten nicht vergessen werden: Ihre Haut ist besonders dünn und trocknet bei kühlen Temperaturen schnell aus. Damit das nicht passiert, sollte ein fetthaltiger Pflegestift verwendet werden, der sich wie ein Schutzfilm über die Lippen legt. (eva)