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Neurodermitis: Welche Therapien gegen Juckreiz und Rötungen helfen

11.03.2021
Foto: Milena Dudda

Dr. med. Milena Dudda
Ärztin und Prüfärztin
Hautklinik und Poliklinik der
Universitätsmedizin Mainz



Nicht wenige Menschen leiden hierzulande unter trockener Haut und immer wiederkehrenden Hautrötungen, die von quälendem Juckreiz begleitet werden. Sind Allergien bekannt, treten die juckenden Hautveränderungen immer wieder auf, besonders im Bereich der Beugen, spricht man von einer Neurodermitis oder einem atopischen Ekzem. Die Lebensqualität der Patienten ist nicht zuletzt durch den immensen Juckreiz und die Unvorsehbarkeit des nächsten Schubes stark beeinträchtigt.
Warum ein Patient eine Neurodermitis entwickelt, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Neben genetischen Einflüssen spielen eine Veränderung der Hautbarriere und -Struktur, eine veränderte Reaktionsbereitschaft des Immunsystems sowie Allergene und mikrobielle Ursachen eine entscheidende Rolle. Die Basistherapie umfasst rückfettende und pflegenden Salben, die man täglich, auch außerhalb eines Schubes, am ganzen Körper auftragen sollte. Je nach Stadium ergänzend kommen bei floriden Ekzemherden verschiedene Lokaltherapien zum Einsatz.
Bewährt haben sich auch das Immunsystem unterdrückende Therapien und eine Phototherapie. Aber auch Medikamente, wie das Biologikum Dupilumab, zeigen eine gute Wirksamkeit bei niedriger Nebenwirkungsrate. Ein neuer Hoffnungsträger ist das Biologikum Nemolizumab. Es soll die Hautentzündung und den Juckreiz reduzieren und die Schlafqualität verbessern. Seine Wirkung wird derzeit noch in Studien überprüft.