Kieselsäure stärkt Haut, Haare und Nägel

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden

Silizium ist nach Sauerstoff das zweithäufigste Element auf Erden. In der Natur kommt es ausschließlich in gebundener Form, dem Siliziumoxid, vor. Die Säure des Siliciumoxids wiederum ist Kieselsäure. Mit einer Gesamtmenge von nur 1,5 Gramm zählt sie zu den Spurenelementen im menschlichen Organismus. Dennoch erfüllt sie eine Reihe wichtiger Funktionen. So ist Kieselsäure die Voraussetzung für gesundes, kräftiges Haar. Der Grund: Silizium regt über die Blutzellen der untersten Kopfhautschicht das Haarwachstum in den Haarwurzeln an, erklärt Prof. Dr. med. Matthias Augustin vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Zum anderen macht es die Haare stabiler, denn es unterstützt Quervernetzungen der Keratin-Eiweiß-Bausteine. Das kommt auch den Nägeln zugute.
Kieselsäure regt zudem die Bildung von Kollagen und Elastin an. Beide machen das Bindegewebe fester und elastischer. Außerdem kann Silizium viel Wasser binden und erhöht so die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern. Das verleiht ihr mehr Spannkraft. Doch Kieselsäure wird vom Körper nicht in jeder Form gleich gut aufgenommen. In Kieselerde etwa ist Silizium in großen Molekülkomplexen gebunden, die der Organismus nur schwer resorbieren kann. Besser gelingt die Aufnahme über eine Gel-Form. Denn dort ist die Korngröße der Kieselsäure 1.800 Mal kleiner als die der durchschnittlichen Kieselerde und kann so leichter vom Körper aufgenommen werden. Fehlt Silizium, macht sich das in dünnem, stumpfen Haar und brüchigen Nägeln bemerkbar. Die Haut sieht fahl und müde aus. Lebensmittel mit einem hohen Silizium-Anteil sind Kartoffeln, Weizen und Hirse. Um den Tagesbedarf von 50 mg sicher zu decken, sollte man Kieselsäure zuführen. (red)