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Hyperhidrose – wenn Schwitzen krankhaft ist

02.11.2019
Foto: Helios HSK Wiesbaden

Prof. Dr. Christiane Bayerl
Direktorin der Klinik für
Dermatologie und Allergologie
Helios HSK Wiesbaden



Bei großer Hitze ist es ganz normal – wir schwitzen. Damit schützt sich unser Körper vor Überwärmung. Einige schwitzen jedoch generell und übermäßig stark. Sie leiden an Hyperhidrose. Der Leidensdruck ist hoch, da sich ein feuchter Händedruck und Schweißflecken an den Achselhöhlen kaum verbergen lassen.
Die primäre Hyperhidrose beginnt meist in der Kindheit und hält bis zum mittleren Lebensalter an. Ursache ist eine Fehlregulation zwischen dem Gehirn und dem Rückenmark, so dass die sympathischen Nervenbahnen immer wieder gereizt werden.
Eine sekundäre Hyperhidrose kann durch Hormone, eine erhöhte Produktion von Botenstoffen für Stress oder auch durch neurologische Erkrankungen hervorgerufen werden. Dazu gehören die Parkinson-Erkrankung, das Karpaltunnelsyndrom, Rückenmarkserkrankungen, Schlaganfall oder neurologische Tumore. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die sowohl bei der primären als auch der sekundären Hyperhidrose angewendet werden. Bei leichter bis mäßiger Schweißbildung helfen Antitranspirantien (Schweißhemmer) in Form von Deorollern, Cremes oder Pulver oder sogenannte Antihidrotika in Form von Tabletten.
Sind die Handinnenflächen und die Fußsohlen betroffen, wirkt die Iontophorese – ein Hand- und Fußbad mit Schwachstrom. Auch die Unterspritzung betroffener Hautareale mit Botulinumtoxin verhindert übermäßige Schweißproduktion über mehrere Monate. Operative Methoden kommen nur in Ausnahmefällen in Frage.