Haut, Haare und Ästhetik

Beauty-Geheimnis Cannabidiol

Nein, der Stoff erzeugt keinen Rausch. Berauscht sind Anwender höchstens von dem Ergebnis im Spiegel. Das Trendprodukt aus Übersee ist jedenfalls gut in Europa gelandet.

17.02.2020
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Gwyneth Paltrow oder Jennifer Aniston – schon länger schwören gesundheitsbewusste Hollywoodstars auf das Trendprodukt Cannabidiol (CBD). Auch hierzulande boomt die Nachfrage – nicht ohne Grund: CBD enthält wichtige Inhaltsstoffe, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Dazu gehören Proteine, Vitamine, ungesättigte Fettsäuren und Mineralstoffe. Rund 80 Cannabinoide sollen zudem die Zellerneuerung im Körper anregen oder Schmerzen und Entzündungen lindern. „Gewonnen wird das Cannabidiol, kurz CBD, aus der weiblichen Hanfpflanze“, erklärt Dr. Lukas Müller, Ernährungsexperte von CBD Test. „Im Gegensatz zu THC hat es jedoch keine betäubende Wirkung und ist nicht psychoaktiv.“ In Deutschland sind solche Produkte legal – sofern der THC-Gehalt bei unter 0,2 Prozent liegt.

Entzündungen stoppen

Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO sieht CBD als gesundheitlich unbedenklich an. Passend hierzu laufen derzeit weltweit mehrere hundert Studien, um die Einsatzgebiete und Wirkweisen des Stoffes genau zu untersuchen. Die Kosmetik-Branche greift auf den Hype zurück, um die entzündungshemmenden Eigenschaften des Cannabidiols gegen Akne, Schuppenflechte oder Pickel zu nutzen. Schließlich sind solche Irritationen nichts anderes als eine hautoberflächliche Reaktion auf schädliche Reize. „Damit Konsumenten von solchen möglichen Effekten profitieren können, sollten sie bei der Produktauswahl auf hochwertige Inhaltsstoffe achten“, rät Dr. Lukas Müller. Ideal sind Produkte ohne Konservierungs-, Farb- und Aromastoffe. Stattdessen wird der Extrakt aus wertvollem biologischem Hanfsamenöl gelöst, das zuvor besonders schonend kaltgepresst wurde.

Richtig einnehmen

„Als gängigste Form hat sich die orale Einnahme erwiesen“, erklärt Müller. „Hierbei geben Nutzer einfach ein paar Tropfen unter die Zunge und lassen das Öl ungefähr eine Minute über die Schleimhäute einwirken.“ Deshalb sollte man die nächsten 15 Minuten danach auf Flüssigkeit und Nahrung verzichten.
Um die ideale Dosis zu finden, empfiehlt sich die sogenannte Eskalationsmethode. „Interessenten starten täglich mit drei Tropfen und steigern je nach Bedarf den Anteil, bis sich der erwünschte Effekt einstellt“, so der Experte. (red)