Die richtige Atemtechnik beherrschen nur noch Säuglinge und Sänger. Wer es auf Zen-Art macht, kann seinen Körper entschlacken und verjüngen.
Ein, aus, ein, aus – das ist der Rhythmus des Lebens. Denn mit jedem Atemzug gelangt Sauerstoff in unsere Lunge. Beim Ausatmen verlässt verbrauchte Luft mit Kohlendioxid unseren Körper.
Doch Atmen ist mehr als ein Automatismus des Körpers, um zu überleben. In allen fernöstlichen Medizinlehren wie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) oder dem Ayurveda spielt das Atmen eine Rolle, auch in Japan.
Anti-Aging zum Nulltarif
Yuki Shiina, die Autorin des neuen, ins Deutsche übersetzten Buches „Die sanfte Zen-Atmung“ (TRIAS, 14.99 Euro) ist sich sicher, dass man mit der richtigen Atemtechnik sogar eine Anti-Aging-Strategie in Händen hält, und zwar eine, die nichts kostet und keine Nebenwirkungen hat. Sie geht zurück auf den Zen-Mönch Hakuin Ekaku (1686-1769).
Atmen als Schönheitsrezept? Das scheint zunächst absurd. Schließlich atmen wir alle bis zum Tod und altern dennoch für jeden sichtbar. Richtig ist aber auch, dass eine müde, fahle Gesichtshaut von einer schlechten Durchblutung herrührt, auch weil wir eben nicht so atmen, wie wir es sollten. Und das tun wir oft. Denn wir sind dauernd im Stress, und bei Stress und Anspannung wird die Atmung automatisch über den Brustkorb, das heißt flacher.
Bauchatmung ist Trumpf
Zen-Atmung aber bedeutet, tiefer und bewusster in den Bauch zu atmen.
Wie das geht, erklärt und zeigt Shiina anhand vieler Zeichnungen in ihrem Buch. Richtiges Atmen, so die Autorin, straffe den Körper und reinige das Denken. Beides hänge zusammen und lasse uns innerlich und äußerlich strahlen. Auch ein tieferer, erholsamerer Schlaf und ein erhöhter Stoffwechsel, der beim Abnehmen hilft, gehören zum Anti-Aging-Effekt des Zen-Atmens, verspricht die Autorin. Wer jeden Tag etwas Zeit investiert, kann sich selbst überzeugen, ob es funktioniert. (bibi)