Haut, Haare und Ästhetik

Ätherische Öle: Pfefferminze gegen Akne

Ätherische Öle werden aus Pflanzenteilen gewonnen und verströmen den Duft der jeweiligen Pflanze. Als Hausmittel werden sie eingesetzt, als sanfte Raumbeduftung über eine Aromalampe, als Zusatz bei Massageölen und Saunaaufgüssen. Und in der Kosmetik, wo sie auf sanfte Weise wirken.

07.03.2022
Foto: Lilium Klinik

Dr. med. Reinhard Titel
Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie sowie Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
LILIUM Klinik Wiesbaden



Irgendwie haftet ihnen der - im wahrsten Sinne des Wortes – Geruch des Esoterischen an.Vielleicht liegt das schon am Namen der Ätherischen Öle - die Bezeichnung „ätherisch“ bedeutet, dass es sich um etwas handelt, das nicht fassbar ist. Zumindest im Falle der Pflanzenöle hat das nichts mit Esoterik zu tun, sondern beschreibt vielmehr ihr Verhalten: Sie werden aus verschiedenen Pflanzenteilen gewonnen, so beispielsweie aus Blüten und Blättern, aber auch aus Harzen, Wurzeln oder Rinden. Die meisten Ätherischen Öle werden mit Hilfe von Wasserdampfdestillation extrahiert. Oder, noch schonender, durch Kaltpressung - dieses Verfahren wird beispielsweise bei den Schalen von Zitrusfrüchten angewendet, um Zitronen-, Limetten- oder Orangenöl zu gewinnen.
In den Ätherischen Ölen ist die ganze Kraft der Pflanze eingefangen, die sich in ihrem charakteristischen Duft verströmt. Sobald das Öl mit Luft in Berührung kommt, löst sich die Flüssigkeit auf - das Öl verschwindet, ohne wie ein gewöhnliches fettes Öl Flecken zu hinterlassen. Der Duft bleibt länger, bevor auch er sich verflüchtigt – sozusagen im Äther verschwindet. Was also ist dran an diesen Pflanzenölen?
Ihre Düfte wirken unmittelbar auf das Gehirn und können so körperliche, aber auch psychische Prozesse beeinflussen. In der Duftlampe können sie ebenso verwendet werden wie für Umschläge bei Kopf- oder Regelschmerzen, für Inhalationen bei Erkältungen, für Badezusätze und Massageöle. Oder auch für Gesichtsmasken - beispielsweise gegen Akne kann eine heilende und reinigende Maske aus Pfefferminzöl, Teebaumöl und Heilerde angerührt und auf die gereinigte Haut aufgetragen werden. Wenn sie getrocknet ist, wird sie einfach abgewaschen. Einige Tropfen Pfefferminzöl helfen auch, die Wirkung einer herkömmlichen Gesichtsmaske gegen ölige und unreine Haut zu verstärken.
Wichtig ist, dass Ätherische Öle nie unverdünnt angewendet werden, weil sie sonst Hautirritationen auslösen können. Mit einem guten Basisöl wie Mandel- oder Jojobaöl gemischt, ergeben sich hochwertige Massageöle - Rosenöl wirkt dabei harmonisierend, Lavendelöl entspannend. Orangen- oder Grapefruitöl wird eine inspirierende, stimmungsaufhellende Wirkung nachgesagt, während Vanille das Gefühl von Geborgenheit vermitteln soll.
Übrigens: Derzeit werden Konzepte für Riechtrainings mit Ätherischen Ölen zur Behandlung von Geruchsverlust nach einer Corona- Infektion entwickelt und erprobt. (eva)