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Psychosomatische Beschwerden – wenn die Psyche durch den Körper spricht

03.01.2019
Foto: Vitos Eltville

Dr. Throsten Bracher
Facharzt für Psychosomatische Medizin,
Psychiatrie und Psychotherapie
zukünftiger Klinikdirektor der
Vitos Klinik für Psychosomatik
Eltville



Ob Schmerzen, Schwindel oder Magen-Darm-Beschwerden – häufig sind körperliche Beschwerden psychisch bedingt. Leider wird die Psyche als Auslöser erst sehr spät in Betracht gezogen. Außerdem fällt es vielen Betroffenen schwer zu glauben, dass ihre körperlichen Beschwerden seelisch bedingt sein sollen.
Doch auch wenn keine organischen Ursachen feststellbar sind, handelt es sich bei psychosomatischen Beschwerden keineswegs um „eingebildete“ Krankheiten, sondern sie haben nur eine andere Ursache: Hierbei ist das Wechselspiel zwischen Seele (Psyche) und Körper (Soma) entscheidend. Im Symptom bringt der Körper etwas aus der Psyche Stammendes zum Ausdruck. Derzeitiger Erkenntnisstand ist, dass hierbei biologische, psychische und soziale Faktoren zusammenwirken. Neben einer genetischen Veranlagung können auch Stress, Verluste, Konflikte oder Traumatisierungen eine Rolle spielen. Die körperlichen Beschwerden können mit der Zeit wechseln oder es kommen noch depressive Verstimmungen oder Ängste hinzu.
Psychosomatische Beschwerden sind in der Regel mittels ambulanter Psychotherapie gut behandelbar. Sollte dies nicht ausreichen, ist eine stationäre Behandlung in einer Psychosomatischen Klinik sinnvoll. Hier erfolgt eine intensive multimodale Behandlung, bestehend aus Psychotherapie, Bewegungs-, Kunst-, Musik- und Ergotherapie sowie Entspannungsverfahren. Sie kann ggf. auch durch die Verordnung eines Antidepressivums ergänzt werden.