Gehirn, Psyche und Verhalten

Mit Grün gegen Demenz und Depressionen?

Beobachtungsstudien zeigen, dass Menschen mit diesen Erkrankungen von regelmäßigen Aufenthalten in Gärten und Parks profitieren.

13.05.2019
Gärten mit ihrem Grün sind Balsam für die Seele.     Foto: Folola / Halfpoint Gärten mit ihrem Grün sind Balsam für die Seele. Foto: Folola / Halfpoint

Jeder kennt die mitunter trostlosen Bilder von kranken, betagten Menschen, die in Heimen ihren Lebensabend fristen. Viele sind dement, manche auch depressiv. Zwar versuchen die Pfleger hier, mit sinnvollen Aktivitäten und Lernübungen gegenzusteuern, doch oft werden auch einfach nur Medikamente verabreicht.
Wie das DeutscheGesundheitsPortal berichtet, haben australische Forscher nun in einer Übersichtsstudie herausgefunden, dass der Kontakt mit Grünem die depressiven Symptome linderte und die Lebensqualität der Heimbewohner verbesserte.
Die Wissenschaftler fanden neun Studien zu diesem Thema. Sieben davon kamen zu dem Ergebnis, dass speziell Gartennutzung vorteilhaft für die Bewohner ist. Vier Studien ermittelten den Effekt von Ziergrün und Pflanzen, zwei davon betrachteten zugleich auch die Gartennutzung. In Pflegeheimen, in denen ältere Bewohner in einen Garten konnten, war beispielsweise die Lebensqualität höher. Allerdings wurde dies in vier der sieben Untersuchungen mit Hilfe von Beobachtungen der Angestellten und Angehörigen ermittelt – statt einer direkten Ermittlung bei den Betroffenen selbst. Eine Untersuchung ergab weniger depressive Symptome infolge der Gartennutzung. Eine weitere Forschergruppe berichtete dagegen, dass verschiedene Anzeichen für Stress (beispielsweise Blutdruck oder Herzfrequenz) nicht in Verbindung mit Gartennutzung zu stehen schienen.
Zusammenfassend scheint demnach der Zugang zu einem Garten und Pflanzen älteren Bewohnern eines Pflegeheims
generell
gutzutun. Besonders die Lebensqualität der Menschen wird dadurch besser, aber auch depressive Symptome können gelindert werden.
Mittlerweile gibt es Pflegeheime auf dem Land oder sogar mit einer Anbindung an einen Bauernhof. (dgp/red)