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Hirnmetatasen: Wann ist eine hochpräzise stereotaktische Bestrahlung sinnvoll?

12.10.2019
Foto: Alex Stiebritz AMX STUDIO

Dr. med. Frederik Crasselt
Facharzt für Strahlentherapie
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Ein Tumor im Gehirn macht vielen Betroffenen Angst. Vor allem eine Operation ist mit einigen Risiken verbunden. Eine Alternative kann in manchen Fällen die stereotaktische Bestrahlung sein. Hier handelt es sich um eine hochpräzise, millimetergenaue Bestrahlung, zum Beispiel von Hirnmetastasen. Dabei wird der Kopf mithilfe einer Bestrahlungsmaske fixiert, die eine reproduzierbare Fixation des Kopfes gewährleistet. Anschließend wird eine im Vergleich zu anderen Bestrahlungstechniken sehr hohe Strahlendosis in einer oder mehreren Bestrahlungssitzungen auf ein kleines Areal des Kopfes abgegeben. Dadurch wird das unter der Schädeldecke befindliche Tumorgewebe zerstört und das umliegende, gesunde Gewebe bestmöglich geschont.
Das Ergebnis ist mit dem einer operativen Entfernung des Tumors vergleichbar.
Für die stereotaktische Bestrahlung am Gehirn kommen spezielle Geräte wie das „Gamma-Knife“, das „Cyber-Knife“ oder ein dezidierter „Linearbeschleuniger“ zum Einsatz.
Die stereotaktische Bestrahlung eignet sich zum Beispiel für die Behandlung kleiner, solitärer/singulärer Hirnmetastasen. Ziel ist eine weitestgehende Zerstörung der Metastase(n) und die Besserung der Beschwerden. Auch kann man dadurch die lokale Kontrolle und das Gesamtüberleben verbessern. Typische Komplikationen nach einer Operation, wie Blutungen oder neurologische Beeinträchtigungen, gibt es hier so gut wie nie.