Anzeige Frauen- und Männergesundheit

„Wenn die Blase weint“ – Harninkontinenz der Frau

25.06.2019
Foto: Reinhard Berg

Dr. med. Christopher Wolf
Leitender Oberarzt Gynäkologische
Chirurgie St. Josefs-Hospital Rheingau Rüdesheim



Inkontinenzleiden gehören zu den haufigen, die Lebensqualität einschränkenden Erkrankungen. Doch muss sich niemand damit abfinden. Die medizinischen Möglichkeiten, etwas dagegen zu tun, sind groß.
Rein statistisch gesehen tritt das Problem gehäuft bei älteren Patientinnen auf. Doch auch junge Frauen können aufgrund einer Lageveränderung der Geschlechtsorgane unter Senkungsbeschwerden oder Inkontinenz leiden, etwa nach einer Schwangerschaft.
Man unterscheidet zwischen Belastungs- und Dranginkontinenz. Bei der Belastungsinkontinenz kommt es bei körperlicher Anstrengung oder bei Husten, Lachen, Niesen oder schwerem Heben zu ungewolltem Harnverlust. Ursache ist meist eine schwache Beckenbodenmuskulatur. Dagegen ist bei einer Dranginkontinenz die Blasenmuskulatur extrem verspannt, was zu einer Überreaktion führt. Die Betroffenen verspüren bei dieser Form der Blasenschwäche einen starken, plötzlichen Harndrang und schaffen es nur schwer bis zur Toilette. Ursache hierfür sind z.B. häufige Harnwegsentzündungen.
Betroffene sollten sich trotz verständlicher Schamgefühle unbedingt ärztlich beraten lassen. Nur so kann man gemeinsam eine passende Therapie finden. Oft genügt sogar schon eine Umstellung der Lebensgewohnheiten, um die Beschwerden zu bessern. Darüber hinaus gibt es verschiedene Behandlungsoptionen – ob mit oder ohne Operation. Schonende, minimalinvasive Eingriffe kommen heute ohne große Schnitte aus.