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Tabukrankheit Vulvakarzinom

08.10.2019
Foto: Dr. Stefanie Buchen

Dr. med. Stefanie Buchen
Zertifizierte Brustoperateurin und
Chefärztin der Frauenklinik
an der Asklepios Paulinen Klinik



In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Krebsfälle des äußeren Genitals der Frau (Vulvakarzinom) in Deutschland verdoppelt. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren. Allerdings erkranken zunehmend auch jüngere Frauen unter 40 Jahren.
Es gibt zwei Krebstypen: Beim ersten ist das Humane Papillom Virus (HPV) nachweisbar. Es kommt eher bei jüngeren Frauen vor und kann zusätzlich mit Zervix- und Analkarzinomen assoziiert sein. HPV vom Typ 16 und 18 erhöhen das Risiko einer Erkrankung enorm, genauso wie chronische Erkrankungen der Vulva. Karzinome des zweiten Typs sind ohne HPV-Nachweis und treten eher bei älteren Frauen auf.
Bei Verdacht auf ein Vulvakarzinom, etwa bei sichtbaren Hautveränderungen, entnimmt man zur Sicherung der Diagnose eine Gewebeprobe. Oft wird der Vulvakrebs per Zufallsbefund bei der frauenärztlichen Untersuchung entdeckt.
Es können aber auch Symptome auftreten wie Juckreiz, blutiger Ausfluss oder spürbare Knoten mit blumenkohlartiger Oberfläche. Die wichtigste Behandlung ist die Operation. Strahlen- und Chemotherapie sind eher die Ausnahmen.
Der Umfang der Operation hängt von der Ausbreitung des Tumors ab. Nach einer vollständigen Entfernung der Vulva kann eine plastische Rekonstruktion durch einen erfahrenen Gynäkologen erfolgen.
Vorbeugen kann man durch eine HPV-Impfung, die für Mädchen zwischen 9 und 17 Jahren von den Krankenkassen bezahlt wird.