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Senkungsbeschwerden der Gebärmutter erkennen und behandeln

28.10.2018
Foto: Reinhard Berg

Dr. med. Christopher Wolf
Leitender Oberarzt Gynäkologische
Chirurgie St. Josefs-Hospital Rheingau Rüdesheim



Das Tiefertreten von Gebärmutter, Harnblase und Enddarm oder die Senkung des sogenannten Scheidenstumpfes nach einer Gebärmutterentfernung wird als „Beckenbodensenkung“ bezeichnet.
Normalerweise ist die Gebärmutter durch Bänder im Becken elastisch aufgehängt und liegt auf dem Beckenboden. So kann sie z. B. einer vollen Blase oder einem vollen Darm ausweichen. Durch eine Schwäche des Beckenbodens, etwa nach Geburten, eine angeborene Bindegewebs- und Muskelschwäche, Überbelastungen, Elastizitätsverlust in den Wechseljahren oder Übergewicht senkt sich die Gebärmutter nach unten. Erscheint gar der Muttermund beim Pressen im Scheideneingang, handelt es sich um einen Vorfall (Prolaps) der Gebärmutter. Nach einer Gebärmutterentfernung fehlt die natürliche Aufhängung der Scheide an den Bändern im Becken, sodass es ebenso zu einer Senkung und zum Vorfall der Scheide kommen kann.
Die Beschwerden sind unterschiedlich: Meist spüren die Patientinnen ein Druckgefühl nach unten oder Rückenschmerzen und sie haben einen unwillkürlichen Urinabgang beim Husten, Niesen oder bei körperlicher Aktivität. Auch häufige Blasenentzündungen oder eine chronische Verstopfung können Symptome sein.
Neben nichtoperativen Behandlungsmöglichkeiten durch Medikamente, Pessare, Beckenbodentraining, Elektrotherapie und Naturheilverfahren steht eine Vielzahl von operativen Therapieformen zur Verfügung, um die Lebensqualität wieder herzustellen.