Die Strahlenbehandlung von Tumoren wird immer zielgenauer. Das hilft, gesundes Gewebe besser auszusparen.
Die Fortschritte bei der Behandlung von Krebserkrankungen waren in den vergangenen Jahren immens. Die moderne Radiotherapie hat daran einen maßgeblichen Anteil. Gleichwohl muss man auch hier immer den Nutzen gegen die Risiken abwägen, damit der Erfolg nicht durch Langzeitschäden beeinträchtigt wird.
Protonen auf den Punkt bringen
In der Strahlentherapie wird zunehmend anstelle der konventionellen Photonenstrahlung (z. B. als intensitätsmodulierte Radiotherapie/IMRT) die sogenannte Protonentherapie (Bestrahlung mit Protonen-Teilchen) eingesetzt. Sie ist aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften sehr zielgenau und schonender für das Gewebe der Tumorumgebung bzw. für die benachbarten Organe.
Eine randomisierte Phase-IIB-Studie untersuchte Patienten mit Speiseröhrenkrebs im Rahmen einer Strahlenchemotherapie, in welchem Umfang sich die Vorteile einer Protonenbestrahlung (PBT) gegenüber einer IMRT hinsichtlich der klinischen Ergebnisse niederschlagen. Die Ergebnisse wurden auf dem größten Kongress für Radioonkologie, der American Societry for Radiation Oncology (ASTRO) in Chicago, vorgestellt: Demnach gab es in puncto Überleben ohne ein Fortschreiten des Tumors zwischen IMRT und PBT keinen Unterschied.
Weniger Nebeneffekte
Aber die Toxizität (TTB-Wert) war bei der Behandlung mit IMRT insgesamt 2,3-mal höher als bei der PBT. Patienten, die nach der Radiochemotherapie noch operiert wurden, hatten in der IMRT-Gruppe siebenmal mehr postoperative Komplikationen.
Ob eine Protonentherapie im Einzelfall Vorteile hat, muss noch weiter untersucht werden. Bis dahin bleibt die IMRT ein hoch effektiver Standard, der exzellente Therapieergebnisse erzielen kann. (red)