Hormonrezeptor-positive Brustkarzinome haben generell eine schlechtere Prognose als andere.
Ein HER2-positver Brustkrebs gilt als besonders aggressiv und schnell metastasierend. Etwa 20 bis 30 Prozent der Brustkrebserkrankungen gehören zu dem sehr schlecht therapierbaren HER2-positiven Typ.
Die bisherige Therapie, die jedoch nur in einem frühen Stadium greift, basiert auf einer Bindung eines Antikörpers an HER2. HER2 steht für „Human Epidermal Growth Factor Receptor 2“, ein Protein, das einen bestimmten Wachstumsfaktor erkennt und bindet. Dies löst dann eine mehrstufige Signalkaskade im Zellinneren aus, die entscheidend an Prozessen, die den Tumor versorgen, beteiligt ist, wie Zellteilung, Metastasierung und Entstehung von Blutgefäßen.
Bindung an HER2
Nun gibt es einen neuen Behandlungsansatz: nanoskopische Partikel, denen spezifische Bindestellen für das Rezeptormolekül HER2 „eingeprägt“ wurden. Wie chinesische Wissenschaftler in der Zeitschrift Angewandte Chemie erläutern, hemmt die selektive Bindung der Nanopartikel an HER2 im Tiermodell die Vermehrung der Tumorzellen deutlich.
Die Forscher um Zhen Liu von der Universität Nanjing (China) entwickelten dafür „molekular geprägte“ biokompatible Polymer-Nanopartikel, die HER2 genauso spezifisch erkennen wie ein Antikörper, um die Verbindung mit weiteren Wachstumsfaktoren wie HER1 und HER3 zu verhindern.
Besondere Prägung
Diese Nano-Kügelchen bekommen eine Art Stempel von (Bio-)Moleküle, die sie später erkennen sollen. Dadurch passen die Kügelchen später perfekt zu den abgeformten Molekülen und binden spezifisch an diese an. Anders als die klassischen Antikörper lassen sich die Nano-Partikel einfach herstellen und sind chemisch stabil. Gesunde Zellen werden dagegen so gut wie gar nicht beeinträchtigt. (red)