Frauen- und Männergesundheit

Metastasen-Therapie genauer überprüfen

Ist ein Krebs bereits weit fortgeschritten, können sich Tochtergeschwülste an anderen Stellen im Körper bilden. Ein neues Detektorsystem kann helfen, sie besser zu beurteilen.

29.05.2021
Foto: Alexander Sell

Dr. Clara Park
Radiologin
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Brustkrebs bildet besonders häufig Absiedlungen in den Knochen – die gefürchteten Knochen- oder auch Skelettmetastasen. Werden sie bei einer Patientin entdeckt, so ist es in der Regel notwendig, sofort Therapien einzuleiten. Denn diese Metastasen können starke Schmerzen verursachen und Brüche begünstigen. Auch Wirbel können brechen und dadurch das Rückenmark schädigen.
Doch nicht immer erzielt die gewählte Therapie auch die gewünschte Wirkung.
Um das zu überprüfen, verfolgt man meist per CT regelmäßig, ob die Behandlung anschlägt. „Dabei ist es wichtig, auch kleinste Veränderungen zu erkennen, damit wir frühzeitig zu einer Änderung der Therapie raten können“, sagt Eckhard Wehrse, Arzt im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg.
In der aktuellen Studie wurden Bilder von Knochenmetastasen bei Patientinnen mit fortgeschrittenen Brustkrebserkrankungen in einem experimentellen photonenzählenden CT (Photon-Counting-CT, PC-CT) mit konventionellen CT-Aufnahmen verglichen.
Das Ergebnis: Die mithilfe der neuen Technik generierten Bilder wurden durchgehend als schärfer und detailreicher beurteilt. Insbesondere Veränderungen an sehr feinen Strukturen wie etwa den Knochenbälkchen (Trabekeln) waren besser zu erkennen. „Durch sein neuartiges Detektorsystem hat das PC-CT deutlich schärfere Augen als die herkömmlichen Geräte. Daher können wir damit Bilder in höherer räumlicher Auflösung erzeugen, als es bisher möglich ist“, erläutert Heinz-Peter Schlemmer, Leiter der Radiologie im DKFZ, und ergänzt: „Oder wir können Bilder mit der gleichen Qualität generieren wie mit dem konventionellen CT – bei deutlich niedrigerer Strahlendosis.“
Das Gute: Die neue Technik bietet auch Perspektiven für weitere Indikationen und Behandlungsfelder, wie etwa Screening-Untersuchungen oder Bildgebung bei Kindern. (red)