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Impfungen und Schwangerschaft – geht das?

20.06.2019
Foto: R. Berg

Dr. med. Thorsten Mihm
Facharzt für Frauenheilkunde,
Geburtshilfe und gynäkologische Onkologie
Frauenarztpraxis AGZ
Wiesbaden



In der Schwangerschaft möchte man alles für sich und sein noch ungeborenes Kind tun, um eine unbeschwerte Schwangerschaft und Geburt genießen zu können. Ganz zweifellos gehört auch dazu, sich über den Impfstatus Gedanken zu machen.
Schon vor einer geplanten Schwangerschaft sollte eine Kontrolle des Impfschutzes beim Frauenarzt erfolgen. Gerade bei zunehmenden Masern-Erkrankungen (besonders bei Erwachsenen) und Röteln-Erkrankungen, die Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben, sollte vorher eine eventuell notwendige Impfung erfolgen.
In der Schwangerschaft sind besonders wichtig die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten sowie die Grippe-Impfung. Gerade auch die Impfung gegen Keuchhusten bietet dem Neugeborenen schon einen ersten Schutz, da die mütterlichen Antikörper dagegen über die Plazenta an das noch ungeborene Kind weitergegeben werden. Der Säugling erhält dadurch in den ersten Wochen bis Monaten eine Leihimmunität, den sogenannten Nestschutz. Alternativ zur Impfung in der Schwangerschaft können alle Kontaktpersonen eine Impfauffrischung erhalten, um das Kind vor Infektionen zu schützen. Dies ist allerdings oftmals viel schwerer einzuhalten, daher werden in vielen Ländern die Schwangeren selbst geimpft.
Werdende Mütter und Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten sich in speziellen Impf-Sprechstunden beim Frauenarzt über dieses Thema informieren – vor allem im Interesse des Kindes.