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Hilfe, mein Urin ist rot!

30.01.2021
Foto: Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken

Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Jäger



Eine Rotfärbung des Urins kann verschiedene Ursachen haben: Der Genuss großer Mengen Blaubeeren, Rhabarber oder Rote Bete bedingt eine harmlose und reversible Rotfärbung. Handelt es sich dagegen um Blut, kann dies auf eine Verletzung der Nieren und Harnwege oder starke körperliche Belastung hinweisen, aber auch Anzeichen einer ernsthaften Erkrankung sein.
Bei Blut im Urin unterscheidet man eine Makrohämaturie – die sichtbare Rotfärbung des Urins durch eine große Anzahl von Blutzellen – von einer Mikrohämaturie, bei der die Blutzellen im Urin ohne Rotfärbung nur mikroskopisch nachweisbar sind. Dabei können die roten Blutzellen aus den Nieren und dem gesamten Bereich der ableitenden Harnwege (Harnleiter, Harnblase, Harnröhre) kommen. Ursachen können angeborene gutartige Nierenerkrankungen oder Fehlbildungen, Entzündungen oder Harnsteine sowie Zysten und Tumore der Nieren und ableitenden Harnwege sein.
Sicherheitshalber sollte man bei einer nicht erklärbaren Rotfärbung des Urins immer einen Arzt aufsuchen. Anhand einer Urinprobe prüft er, ob sich tatsächlich rote Blutkörperchen oder Entzündungszeichen wie weiße Blutkörperchen (Leukozyten) im Urin befinden. Sie können erste Hinweise auf die zugrundliegende Erkrankung geben.
Die Einnahme blutverdünnender Medikamente kann jede Art der Blutbeimengung zum Urin begünstigen, verstärken oder sogar die alleinige Ursache sein. Auch dies muss ärztlich abgeklärt werden.