Frauen- und Männergesundheit

Blut im Urin? Keine Angst vorm Arzt!

Noch immer sind die meisten Männer Vorsorgemuffel. Dabei sind es die Folgen der Untätigkeit, vor denen man sich am meisten fürchten sollte, wenn sich der Harn rot färbt.

06.05.2019
Foto: Alexander Sell

Dr. Clara Park
Radiologin
RNS Gemeinschaftspraxis
Wiesbaden



Blasentumoren zählen mit 29.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Deutschland zu den häufigsten Krebserkrankungen. Blut im Urin gilt als eines der Hauptsymptome. Das heißt jedoch nicht, dass man immer gleich vom Schlimmsten ausgehen muss. Auch andere Ursachen können dafür infrage kommen, wie Dr. Thomas Quack, Urologe aus Plön in Schleswig-Holstein weiß. „Blut im Urin kann auf einen Blasentumor hindeuten. Andererseits können auch Entzündungen oder Harnsteine die empfindliche Schleimhaut des Harnleiters reizen“, sagte er in einer Expertenrunde im Rahmen der 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. Ende September 2018 in Dresden. „Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen, sprechen eher für eine Entzündung. Verdächtig ist es, wenn es nicht wehtut.“
In jedem Fall sollte man die Ursachen zeitnah von einem Arzt abklären zu lassen. Anhand von Urin- und Bluttests kann er eine Blasenentzündung ausschließen. So lassen sich auch „stille“, also nicht schmerzhafte Entzündungen erkennen. Ist dies nicht der Fall, geht die Diagnostik beim Urologen weiter. Dieser kann zunächst per Ultraschall erste Anhaltspunkte gewinnen. Dafür muss die Blase gefüllt sein.
Gibt es einen auffälligen Befund, muss er zusätzlich eine Blasenspiegelung durchführen. Diese Untersuchung sei zu Unrecht bei Patienten gefürchtet, sagt Dr. Quak: „Im Gegensatz zu früher verwendet man heute keine starren Endoskope mehr, sondern dünne und flexible. Diese werden dann über die Harnröhre in die Blase geschoben. Die meisten Patienten sind hinterher positiv überrascht, wie unkompliziert diese Untersuchung in Wirklichkeit ist.“ (red)