Augen, Nase und Ohren

Welche Sehhilfe passt zu mir?

Es gibt eine Brille für jede Lebenslage. Doch welche kann was? Das Kuratorium Gutes Sehen klärt auf.

28.06.2019

Ab Mitte 40 verliert die Augenlinse an Elastizität, das Lesen rückt in weite Ferne. Das Kuratorium Gutes Sehen (KGS) gibt Tipps für die passende Sehhilfe:
Mit einer Lesebrille wird kleine Schrift wieder erkennbar. Billigmodelle aus der Drogerie sind nicht für den Dauereinsatz geeignet. Besser sind individuell angepasste Nahbrillen.
Wen das ständige Auf- und Abnehmen nervt, der kann sich für eine Gleitsichtbrille entscheiden. Hier gelingt die Korrektur für scharfes Sehen von der Nähe bis in die Ferne, und zwar stufenlos von unten nach oben – ganz gleich, ob eine Korrektur für die Fernsicht nötig ist oder nicht. Die Glasmitte ermöglicht scharfe Sicht in den Zwischendistanzen. Dabei gilt: Je hochwertiger das Glas, umso größer der Sehbereich, umso kleiner der unscharfe Randbereich und umso fließender der Übergang zwischen den Sehzonen.
Auch Sportbrillen, Sonnenbrillen und Brillen mit selbsttönenden Gläsern lassen sich mit Gleitsichtgläsern ausstatten. Die Nachteile: Der Gläser sind nicht billig. Zudem muss sich das Gehirn erst an den neuen Seheindruck gewöhnen. Dauert die Probezeit länger als eine Woche, sollte die Brille noch einmal geprüft werden. Tipp: Beim frühen Einstieg in die Gleitsichtwelt sind die Übergänge im Glas noch sehr sanft. So lernt sich das Gleitsichtsehen leichter.
Für die Büroarbeit eignet sich eine Bildschirmbrille. Sie ist genau auf den Sehabstand zum Monitor angepasst. Unten befindet sich eine Zone für die Nahsicht, oben die für die Fernsicht.
Auf Wunsch integrierte Filter schützen vor dem Blaulicht der Monitore. Bi- und multifokale Kontaktlinsen haben wie Gleitsichtbrillen mehrere Sehstärken. Bei der Monovision kommen dagegen eine Linse für die Ferne und eine für die Nähe ins Spiel. Das Sehzentrum im Gehirn wählt situationsbedingt das jeweils scharfe Bild für nah und fern. Der Augenoptiker weiß berät gerne.(red)