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Warum kann man sehen?

04.02.2020
Foto: Vision System Store

Dirk Schäfer
Augenoptikermeister
Vision System Store Mainz



Das Auge kann pro Sekunde 10 Millionen Informationen aufnehmen und an das Gehirn weiterleiten. Doch wie funktioniert das Wunder des Sehens eigentlich?
Das Auge besteht aus Glaskörper, Pupille, Netzhaut und einer Linse. Sie bildet das einfallende Licht auf der Netzhaut ab, wo es in Nervenimpulse umgewandelt wird, die vom Gehirn verarbeitet werden. Die Brechkraft der Linse kann über einen gewissen Bereich variieren, sodass bei konstantem Bildabstand Objekte in unterschiedlicher Distanz scharf auf der Netzhaut abgebildet werden können.
Im Falle von Kurzsichtigkeit ist die Brennweite zu kurz, das Bild entsteht im Augeninnern, und auf der Netzhaut erscheint das Bild verschwommen. Diesen Fehler korrigiert man mit einer Minuslinse. Im Falle der Weitsichtigkeit muss die Brennweite dagegen verkürzt werden. Die Brille ist eine Pluslinse.
Es kommt auch vor, dass der Augapfel wächst und das Auge danach immer stärker kurzsichtig wird. Dies wird als „progressive Myopie“ bezeichnet und kann Korrekturen bis zu -15 dpt (Dioptrien) erfordern.
Ein weiterer Sehfehler ist der Astigmatismus. Hier hat die Augenlinse vertikal und horizontal eine unterschiedliche Brechkraft. Das Licht von einem Punkt wird nicht auf den Bildpunkt konzentriert, sondern auf zwei Linien in unterschiedlicher Distanz zueinander. Astigmatismus tritt bei Kleinkindern relativ häufig auf, bei Erwachsenen zusammen mit Weit- oder Kurzsichtigkeit.