Augen, Nase und Ohren

Schwimmbrille: Ja oder nein?

Rote, brennende Augen sind oft das unschöne Souvenir an einen Tag im Schwimmbad. Schwimmbrillen schützen die Augen zwar vor Chlor, Salz und Verunreinigungen, sind aber dennoch nicht unumstritten.

12.07.2021

An Schwimmbrillen scheiden sich die Geister: Sind sie hilfreich oder behindern sie eher das unbeschwerte Schwimmen - besonders bei Kindern? Selbst unter Schwimmlehrern ist die Meinung geteilt: Während manche sie verbieten, weil sie meinen, dass Kinder lernen müssen, die Augen auch unter Wasser zu öffnen, sind andere davon überzeugt, dass Schwimmbrillen dazu beitragen, sich im Wasser besser zurechtzufinden.

Unbestritten ist, dass Schwimmbrillen die Augen vor Chlor, Salz und Verunreinigungen schützen. In jedem Schwimmbecken befinden sich Chloramine, die bei der Chlorung des Wassers entstehen, wenn sich Chlor mit Schmutzpartikeln wie beispielsweise Hautschuppen verbindet. Das führt nicht nur zu dem typischen Schwimmbadgeruch, sondern kann bei Wasserkontakt auch Augen- und Schleimhautreizungen auslösen. Gerade die Bindehaut im Auge ist davon betroffen: Sie wird gereizt und der normale Tränenfilm gestört, was zu brennenden und roten Augen führt. Die Schwimmbrille schützt die Augen davor. Ebenso lässt sich auch der Abstand zum Beckenrand und zu anderen Schwimmern besser einschätzen und die Wassergewöhnung wird erleichtert, wenn man eine Schwimmbrille trägt.

Zum Tauchen nur in geringer Tiefe geeignet

Zum Tauchen ist die Schwimmbrille allerdings nur bedingt geeignet, weil sie – im Gegensatz zur Tauchermaske – keinen Druckausgleich in dem Luftraum der Brille ermöglicht. Die Unfallkasse Nord warnt auf ihrer Webseite, dass durch den entstehenden relativen Unterdruck in der Schwimmbrille ab einer gewissen Tiefe ein Sog auf den Augapfel (Barotrauma) entstehen kann. Durch den erhöhten Druck der Brillenränder auf das Auge können zudem Lidhämatome entstehen. Deshalb empfiehlt die DLRG, dass mit Schwimmbrillen nur bis zu einer Wassertiefe von maximal zwei Metern und höchstens 30 Sekunden lang getaucht werden sollte.

Auch mit Sehstärke erhältlich

Schwimmbrillen gibt es auch Sehstärkenkorrektur. Allerdings können sie keine so umfassenden Korrekturen vornehmen, wie normale Brillen es tun – Zylinder, Hornhautverkrümmung und Achse werden nicht ausgeglichen. Dennoch trägt eine optische Schwimmbrille dazu bei, die Sehschärfe deutlich zu verbessern und dadurch die Sicherheit im Wasser zu erhöhen. Individuell können Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit am linken und rechten Auge korrigiert werden. Eine besondere Beschichtung verhindert, dass die Gläser beschlagen. Die Brille kann durch ein Kopfband an die Kopfgröße angepasst werden. (eva)