Augen, Nase und Ohren

Mit Parkinson sicher Auto fahren

Das Zittern ist bei dieser Erkrankung nicht das größte Problem, sondern ein zu langsames Reaktionsvermögen und eine mögliche Sehschwäche.

18.12.2019
Reaktionsschnelligkeit ist im Verkehr besonders wichtig.   Foto: AdobeStock / Kurhan Reaktionsschnelligkeit ist im Verkehr besonders wichtig. Foto: AdobeStock / Kurhan

Charakteristisch für die neurologische Erkrankung Parkinson ist das Zittern. Können Betroffene so noch Auto fahren? Eine Studie zeigt nun, dass das Zittern eine kleinere Rolle spielt als vermutet. Entscheidend für die Fahrsicherheit sind vielmehr gutes Sehen, geistige Fitness und eine gute Bewegungskontrolle.

Fehler beim Fahren

Wie das DeutscheGesundheitsPortal berichtet, nahmen 177 Autofahrer an einer Studie teil. 67 davon litten an der Parkinsonkrankheit. Während sie fuhren, zeichnete eine Kamera das Fahrverhalten im Auto auf. Diese Daten wurden durch einen Fahrexperten ausgewertet. Zugleich testete man Sehvermögen, Denkleistung und Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Bewegungskontrolle. Das Ergebnis: Die Parkinson-Patienten waren in allen Bereichen beeinträchtigt. Deshalb machten sie auch mehr Fehler beim Fahren als die gesunden Teilnehmer.
Die Zunahme der Fahrfehler bei einem Test nach zwei Jahren waren jedoch weniger dem Zittern als vielmehr einer nachlassenden Seh- und Denkleistung geschuldet. Diese beiden Faktoren hätten einen größeren Einfluss auf Sehgeschwindigkeit, Aufmerksamkeit und Handlungskontrolle, sagten die Fahrexperten.

Sehen und geistige Fitness

Es zählt also, wie flexibel das Gehirn umschalten und auf komplexe Situationen reagieren kann. Denn unübersichtlicher Verkehr, umschaltende Ampeln und Wegplanung im Schilderwald stellen hohe Anforderungen an Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Sehvermögen.
Wer einschätzen will, ob er noch sicher Auto fahren kann, sollte deshalb die klassischen Tests beim Parkinson-Facharzt machen, aber auch einen Sehtest beim Augenarzt. (red)