Augen, Nase und Ohren

Luftballons mit der Nase aufpusten

17.11.2021

Was macht man mit Luftballons? Man bläst sie auf. Und was machen Kinder mit Luftballons? Sie spielen mit ihnen. Beides verbindet die auf den ersten Blick durchaus unkonventionelle Methode, mit „Nasenballons“ bei Kindern mit einem Paukenerguss die Belüftung der Paukenhöhle zu erleichtern und den schmerzhaften Druck auf das Trommelfell zu mindern. Ein Paukenerguss ist häufig die Folge einer Mittelohrentzündung. Er beeinträchtigt das Hörvermögen, weil sich oft Flüssigkeit im Mittelohr sammelt, ein Unterdruck entsteht und zu einem unangenehmen Druckgefühl führt.
Bei der Nasenballon-Methode bläst das Kind durch ein Nasenloch in ein kleines Röhrchen, an dem ein kleiner Luftballon befestigt ist. Das andere Nasenloch wird zugehalten, während der Luftballon aufgeblasen wird. Durch den erhöhten Naseninnendruck wird die Verbindung zwischen Nase und Ohr wieder geöffnet, die Paukenhöhle belüftet und das Hörvermögen des Kindes verbessert. Das funktioniert, weil die aus dem Ballon entwichene Luft über die Eustachische Röhre in die Paukenhöhle gelangt und dann die dortige Flüssigkeit in den Rachenraum des Kindes drückt.
Eine britische Studie an 320 Kindern zwischen vier und elf Jahren bescheinigt den Erfolg der Methode, wie das Ärzteblatt berichtet: Bei 47,3 Prozent der Kinder war nach einem Monat der normale Mittelohrdruck wiederhergestellt. Die Methode sei nicht nur einfach und kostengünstig, sie helfe auch, den überflüssigen Einsatz von Antibiotika zu verringern, so ein weiteres Fazit der Studie. (eva)