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Keratokonus: Hornhaut mit Cornea-Crosslinking stabilisieren

04.04.2020

Dr. Beate Steinhorst
Fachärztin für Augenheilkunde und Refraktive Chirurgie
AugenLaserZentrum Wiesbaden



Bei einem Keratokonus verformt sich die Augenhornhaut und wird zunehmend dünner. Deshalb sollte man sie so früh wie möglich stabilisieren. Sonst verlagert sich die kegelförmige Spitze immer weiter nach unten. Das macht eine Korrektur der Sehleistung durch Brillengläser schließlich unmöglich.
Das Cornea-Crosslinking-Verfahren (CCL) kann die Kollagenfasern der Hornhaut durch Quervernetzung sichern. Zunächst wird die äußere Schutzschicht mit einem Laser schonend abgetragen und das darunter liegende Gewebe mit Riboflavin beträufelt – eine Vorstufe des Vitamin B2. Anschließend wird die Hornhaut mit einem speziell dafür entwickelten UV-Licht 30 Minuten lang bestrahlt. Dabei findet die eigentliche Quervernetzung statt. Danach wird eine therapeutische Kontaktlinse wie ein Verband auf die Hornhaut gesetzt. Sie verbleibt dort wenige Tage auf dem Auge und darf nur vom behandelnden Augenarzt entfernt werden.
Durch die Methode kann man die bestehende Hornhautform erhalten. Bei einigen Patienten verbessert sich danach sogar die Sehkraft. Die Prognose ist umso besser, je früher man behandelt.
Gelingt es nicht, den Keratokonus aufzuhalten, muss der Augenchirurg die erkrankte Hornhaut entfernen und durch eine Spenderhornhaut ersetzen. Es dauert jedoch meist noch zwei Jahre, bis man das bestmögliche Ergebnis erreicht.
Das CCL-Verfahren kommt übrigens auch bei schlecht heilenden Hornhautgeschwüren zum Einsatz.