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Herpes am Auge

09.04.2019

Dr. Beate Steinhorst
Fachärztin für Augenheilkunde und Refraktive Chirurgie
AugenLaserZentrum Wiesbaden



Fast jeder Mensch trägt Herpesviren in sich. Jedoch kommt es nur bei ca. 30 Prozent der Virusträger zum Ausbruch der Krankheit. Am häufigsten ist der Herpes-Simplex-Typ 1, der sich als schmerzhafte Bläschen an den Lippen bemerkbar macht. Während die hochansteckenden Herpesbläschen am Mund ungefährlich sind, kann eine Infektion am Auge ernst zu nehmende Folgen haben. Gelangt das Virus durch Übertragung ins Auge, kommt es zunächst zu Rötungen und zu einem starken Juckreiz. Breitet es sich weiter aus, droht eine Entzündung der Augenhornhaut (Herpes corneae), die zu Vernarbungen führen kann. Auch das Herpes Zoster Virus (Reaktivierung des Windpockenvirus) kann das Auge betreffen. Tritt er als sogenannte „Gesichtsrose“ im Gesicht auf, sind Rötungen oder Herpesbläschen oft auch an der Nasenspitze zu erkennen. Dann ist immer das Auge mit betroffen. In diesem Fall ist der Trigeminus Nerv befallen, der direkt mit dem Auge verbunden ist. Betroffene sollten daher immer einen Augenarzt aufsuchen. Dieser kann eine Therapie – lokale oder systemische Virustatika-Gabe – einleiten, die dafür sorgt, dass der Augenherpes (Herpes ophthalmicus) nicht zu Schädigungen der Hornhaut führt oder weitere Teile des Auges befällt. Auch kann er feststellen, ob infolge des Virusbefalls im Augeninneren der Augeninnendruck angestiegen ist. Wird früh genug therapiert, kann in vielen Fällen sogar ein später erneutes Ausbrechen des Augenherpes verhindert werden.