Augen, Nase und Ohren

Harte oder weiche Kontaktlinsen?

Kontaktlinse ist nicht gleich Kontaktlinse. Harte und weiche Modelle unterscheiden sich deutlich voneinander und sind auch für jeweils andere Typen zu empfehlen.

12.07.2021

Wer bei einer Sehschwäche keine Brille tragen möchte, hat heute die Auswahl unter verschiedenen Kontaktlinsenarten. Allen ist gemeinsam, dass das optische Hilfsmittel direkt im Auge getragen wird. Die kreisförmige Kunststoffschale liegt auf dem Tränenfilm und ermöglicht ihrem Träger den uneingeschränkten Rundumblick, den auch die beste Brille nicht bieten kann. Grob unterschieden, gibt es harte und weiche Kontaktlinsen.

Einsteiger wählen gerne weiche beziehungsweise flexible Kontaktlinsen, die dünn und biegsam sind und sich gut der Form der Hornhaut anpassen. In der Regel gewöhnt man sich schnell an sie und hat nicht das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben. Weiche Kontaktlinsen können Tränenflüssigkeit aufnehmen und sind auch deshalb gut verträglich. Gleichzeitig birgt diese Wasseraufnahmefähigkeit aber auch einen Nachteil der weichen Linsen: Bei längerem Tragen können sie den Tränenflüssigkeitsfilm reduzieren, informiert das Medizinportal Gesundes-Auge.de auf seiner Webseite. Das wiederum kann zu trockenen Augen führen und die Verträglichkeit der weichen Linsen mindern. Vor allem. wenn man sie über viele Jahre trägt.

Harte Linsen werden oft als angenehmer empfunden

Dieses Problem haben Träger von harten beziehungsweise formstabilen Kontaktlinsen nicht. Weil sie weniger Wasser aufnehmen, schwimmt die Kontaktlinse auf einem dünnen Film aus Tränenflüssigkeit. Diese schützt das Auge vor dem Austrocknen und versorgt es mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff. Weil die harten Linsen kleiner sind als die weichen, werden sie oft als angenehmer empfunden – vor allem, wenn die Eingewöhnungsphase vorbei ist. Dann lassen sich auch harte Linsen problemlos den ganzen Tag tragen. Mit harten Kontaktlinsen können auch Hornhautverkrümmungen ausgeglichen werden. In der Regel können sie bis zu 18 Monaten getragen werden, bevor sie durch neue ersetzt werden sollten. Weiche Kontaktlinsen, an denen sich oft schneller Proteine ablagern, haben meist eine Lebensdauer von etwa einem Jahr. Welche Linse individuell die Richtige ist, klärt der Augenarzt oder Kontaktlinsenspezialist mit dem Patienten. (eva)