Augen, Nase und Ohren

Grauer Star durch Sonnenstrahlen

15.06.2022
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Wie schön, wenn der Sommer endlich da ist! Lange haben wir darauf gewartet, aber wenn endlich die warmen Sonnenstrahlen genossen werden können, ist das ein Garant für gute Laune und schöne Ferientage. Dass die Haut durch einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor nicht nur beim ausgiebigen Sonnenbad am Pool oder am Strand, sondern auch beim Spaziergang oder Stadtbummel geschützt werden muss, ist den meisten klar. Dass aber auch die Augen sehr empfindlich und mit irreparablen Schäden auf UV-Licht reagieren können, nicht.
So kann beispielsweise der Graue Star (oder Katarakt), der häufig erst im Alter auftritt, bereits im mittleren Lebensjahren ausgelöst werden. Schuld daran ist dann meist eine starke UV-Strahlung, die das ungeschützte Auge getroffen hat. So wird der Graue Star in Äquatorialgebieten, in denen die UV-Strahlung besonders intensiv ist, gehäuft schon bei jüngeren Menschen diagnostiziert.
Dabei kann die Linse im Auge sogar ein Stück weit die empfindliche Netzhaut im Augenhintergrund schützen. Ist sie allerdings (zu) lange (zu) intensiver UV-Strahlung ausgesetzt, werden nach und nach die Eiweiße zerstört, aus denen die Linse besteht. Die Linse wird allmählich trüb. Das geschieht langsam und wird zunächst vom Patienten kaum wahrgenommen, weil ihm dabei nichts wehtut. Aber allmählich führt der Graue Star zu einem verschwommenen Sehen, das dem Betroffenen den Eindruck vermittelt, als würde er durch eine Milchglasscheibe sehen.
Zwar kann der Graue Star problemlos operiert werden, indem die eingetrübte Linse entfernt und - in den meisten Fällen - durch eine Kunstlinse ersetzt wird, aber soweit muss es nicht kommen. Zumindest nicht, wenn Sonnenlicht der Auslöser dafür ist. Der beste Schutz ist eine hochwertige Sonnenbrille, die nicht nur vor sichtbarem, sondern auch vor unsichtbarem Sonnenlicht schützt. Personen, die photosensibilisierende Medikamente einnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, dass Sonnenstrahlen ihre Augen schädigen, informiert die „via medici“-Webseite. Auch pflanzliche Arzneimittel wie Johanniskraut, orale Kontrazeptiva oder Diuretika können sich in Linse und Netzhaut ablagern und dort phototoxische Reaktionen hervorrufen. Diabetiker sind besonders gefährdet, schon in früherem Lebensalter an Grauem Star zu erkranken, wie Studien gezeigt haben.
Auch Patientinnen und Patienten, die bereits eine Katarakt-Operation hinter sich haben, müssen darauf achten, ihre Augen im Sonnenlicht zu schützen, da die künstliche Linse das kurzwellige blaue Licht nicht absorbiert. Für sie gibt es spezielle Brillengläser. Und auch Kinderaugen sind besonders gefährdet, durch Sonnenstrahlen Schäden dazuvontragen. Deshalb sollten auch schon die Jüngsten eine geeignete Sonnenbrille tragen - vor allem bei starker Sonneneinstrahlung, wie sie beispielsweise am Meer oder im Gebirge herrscht. Die Brille sollte sowohl Blendschutz als auch UV-Schutz bieten - idealerweise absorbiert sie die schädliche UV-Strahlung um bis zu 100 Prozent.

(eva)