Augen, Nase und Ohren

CI bei Schallempfindungsstörung

Eine Hörschwäche kann verschiedene Ursachen haben. Kann ein Hörgerät nicht helfen, gibt es noch die Option eines Cochlea Implantats.

19.11.2019
Vor allem Kinder profitieren von einer frühen CI-Versorgung.   Foto: AdobeStock/Robert Przybysz Vor allem Kinder profitieren von einer frühen CI-Versorgung. Foto: AdobeStock/Robert Przybysz

Liegt eine schwere Schallempfindungsschwerhörigkeit vor, geraten herkömmliche Hörgeräte meist an ihre Grenzen. Denn diese verstärken in der Regel lediglich die Schallwellen und sind deshalb vor allem für Menschen mit einer Schallleitungsschwerhörigkeit oder einer leicht- bis mittelgradigen Schallempfindungsschwerhörigkeit hilfreich.

Störung des Schallempfindens

Letztere wird durch einen Schaden an Innenohr, Hörnerv oder Hörbahn verursacht. Hier befindet sich die Hörschnecke, auch Cochlea genannt. Ihre Haarzellen erzeugen durch Schwingungen elektrische Impulse, deren Weiterleitung zum Gehirn über den Hörnerv erfolgt. „Liegt eine Störung in einem der Bereiche des Ohrs vor, kann dies einen teilweisen oder vollständigen Hörverlust nach sich ziehen. Wenn Hörgeräte keine Abhilfe schaffen, können Cochlea-Implantate eine Behandlungsalternative für höhergradig hörgeschädigte und in manchen Fällen sogar taube Menschen darstellen“, erklärt Prof. Dr. Götz Lehnerdt, Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie der St. Anna-Klinik in Wuppertal.

Laut sprechen reicht nicht

Patienten fehlen oft ganze Tonhöhenbereiche. Deshalb hilft es auch nicht, wenn man lauter mit ihnen spricht oder die Schallwellen lediglich verstärkt. Für Betroffene ist deshalb ein Cochlea-Implantat die bessere Lösung. Dieses Hilfsmittel enthält ein Mikrofon, das sie Schallwellen aufnimmt und an eine Sendespule überträgt. Von dort werden die Signale an das Implantat übermittelt, in elektrische Signale umgewandelt und an den Hörnerv weitergeleitet. Damit lässt sich der geschädigte Bereich im Innenohr umgehen.
Das Implantat eignet sich für die Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit einem schweren Hörverlust. Die Voraussetzung ist nur, dass der Hörnerv funktioniert. (red)