Augen, Nase und Ohren

Augenfarbe wird von Melanin bestimmt

Wer von der Augenfarbe spricht, meint die Färbung der Iris oder Regenbogenhaut. Dass es unterschiedliche Augenfarben gibt, liegt an der Melanin-Konzentration in der Iris. Im Laufe des Lebens verändert sie sich.

17.11.2021

Braune Augen sollen verraten, dass ihr Besitzer treu und zuverlässig lässt. Menschen mit grünen Augen gelten dagegen als geheimnisvoll und unberechenbar, die mit grauen Augen als kühl, während Personen mit blauen Augen als fröhlich und attraktiv gelten. Ein alter Aberglaube spricht sogar davon, dass Gebärende, die blaue Augen haben, Wehen leichter ertragen können als andere Frauen.
Längst sind solche Mythen über Augenfarben als solche entzaubert. Fest steht nur, dass die Augenfarbe eines Menschen sehr individuell ist, und dass es unzählige Farbnuancen gibt - von bernsteinfarben, dunkelbraun und über etliche Schattierungen zwischen den einzelnen Farben. Babys mit Vorfahren aus Mitteleuropa werden mit blauen Augen geboren, und erst im Laufe der ersten beiden Lebensjahre entwickelt sich allmählich die bleibende Augenfarbe. Die sich übrigens auch später noch geringfügig verändern kann: Sie wird dann meistens etwas dunkler, in sehr seltenen Fällen etwas heller. Wer unglücklich mit seiner Augenfarbe ist, kann sie heute durch farbige Kontaktlinsen korrigieren - je heller die eigenen Augen sind, desto besser funktioniert das.
Doch wie kommt es überhaupt zu unterschiedlichen Augenfarben? Welche Augenfarbe jemand hat, hängt von dem Pigment-Farbstoff Melanin ab - ein hoher Anteil führt zur kräftigen und dunkleren Färbung, ein geringerer zu einer schwächeren und helleren. Bei blauen Augen ist der Melanin-Anteil der Iris am geringsten, bei sehr dunkelbraunen Augen am ausgeprägtesten, wie Andreas Berke in seinem Standardwerk „Biologie des Auges“ schreibt. Zudem beeinflussen mehrere Gene die Augenfarbe.
Rund 90 Prozent aller Menschen weltweit haben braune Augen. Am seltensten sind grüne Augen, die nur rund zwei Prozent der Menschen haben. Die restlichen acht Prozent teilen sich blaue und graue Augen.
Übrigens: Die meisten Menschen mit blauen Augen gibt es in Estland, wo stolze 95 Prozent der Bevölkerung blaue Augen haben. In Finnland sind es immerhin noch 90 Prozent.
Sehr selten ist die sogenannte Iris-Heterochromie. Dabei sind die Augen unterschiedlich gefärbt - meist eine harmlose Laune der Natur, die auf andere faszinierend wirkt und die in einer gestörten Melanin-Produktion eines Auges begründet liegt. (eva)