Augen, Nase und Ohren

Arzneien, die das Augenlicht trüben

Einige Medikamente haben auf Dauer Nebenwirkungen, die buchstäblich ins Auge gehen können. Darunter auch echte „Klassiker“.
Ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt ist deshalb wichtig.

19.10.2018
Foto: AdobeStock / Kurt Kleemann Foto: AdobeStock / Kurt Kleemann

„Im Alter werden die Augen schlechter“ – lautet eine Annahme, die in der Regel auch stimmt. Doch ist allein das Älterwerden schuld, wenn sich die Sicht nach und nach trübt?
Fest steht: Neben den natürlichen Alterungsprozessen, die meist zu einer Fehlsichtigkeit führen, und einer genetischen Komponente gibt es auch Medikamente, die mittel- oder langfristig das Sehvermögen verschlechtern können. Und da ältere Menschen meist mehrere Medikamente einnehmen, könnten ihre Augenprobleme auch daher rühren.
Die Substanzen gelangen über den Blutkreislauf oder die Tränenflüssigkeit ins Auge.

Bluthochdruckmittel und Antiarrhythmika

Zu den Substanzen, die tatsächlich ins Auge gehen können, gehören nach Angaben des Online-Magazins „gesundes-auge.de“ zum Beispiel Blutdrucksenker.
Während Beta-Blocker die Augen lediglich etwas austrocknen, beeinflusst der Wirkstoff Clonidin die Sauerstoffversorgung des Sehnervs, was vor allem für Patienten mit einer Vorbelastung wie einem Glaukom problematisch werden könnte.
Auch Antiarrhythmika haben Nebenwirkungen, die aufs Auge schlagen können. Der vergleichsweise „junge“ Wirkstoff Amiodaron, der gefährliche Herzrhythmusstörungen effektiv korrigiert, kann aber auch zu feinsten Ablagerungen in der Hornhaut führen.
Auch wenn sich die Beschwerden, wie etwa das Wahrnehmen von Farbhöfen um Lichtquellen herum oder Schleier vor dem Auge, nach dem Absetzen des Medikaments meist wieder zurückbilden, kann diese Nebenwirkung für die Betroffenen sehr unangenehm sein. Fahruntauglichkeit und Gangunsicherheiten drohen.

Schmerzmittel und Entzündungshemmer

Verschwommenes und doppeltes Sehen oder trockene Augen – diese unerwünschten Nebenwirkungen können gelegentlich unter langfristiger Einnahme von Ibuprofen auftreten, in seltenen Fällen droht eine Trübung der Linse oder eine Entzündung der Bindehaut oder des Sehnervs. Aber auch der Schmerzmittelklassiker Acetylsalicylsäure (ASS) verdünnt das Blut und kann deshalb bei Dauereinnahme als Spätfolge das Risiko für eine Netzhautblutung erhöhen.
Auch Kortison, das bei vielen entzündlichen Erkrankungen zum Einsatz kommt, kann langfristig die Linse trüben, was zum Grauen Star führt oder – durch die Erhöhung des Augeninnendrucks – zum Glaukom.
Wer solche Symptome an sich bemerkt oder bereits eine Augenerkrankung hat, sollte schnellstmöglich zum Augenarzt gehen. (red)