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Wer ist ein geriatrischer Patient?

29.09.2020
Foto: Dr. med. Jascha Wiechelt, Otto-Fricke-Krankenhaus

Dr. med. Jascha Wiechelt
Chefarzt Geriatrie
Otto-Fricke-Krankenhaus
Bad Schwalbach/Wiesbaden



Wer 70 Jahre oder älter ist und mehrere Erkrankungen gleichzeitig hat, gilt als geriatrischer Patient. Aber auch durch ein sehr hohes Lebensalter von 80 Jahren und mehr, verbunden mit dem Risiko, dass die Krankheit chronisch wird und damit die Autonomie verloren geht, definiert man geriatrische Patienten.
Geriatrische Medizin behandelt die speziellen Erkrankungen dieser Patientinnen und Patienten. Denn im Alter haben Krankheiten häufig ein verändertes Erscheinungsbild und sind daher oft schwer zu diagnostizieren. Auch Therapieerfolge stellen sich nicht selten erst mit einer gewissen Verzögerung ein.
Zu den typischen Krankheitsbildern zählen z. B. neurologische Erkrankungen, wie Schlaganfälle, Delir, Demenz und M. Parkinson, aber auch Erkrankungen
des Bewegungsapparates, Herz-
und Gefäßerkrankungen, Atemwegs- und Stoffwechselerkrankungen sowie generelle Funktionsstörungen.
Fast alle diese Krankheiten können die Mobilität und die Alltagsselbstständigkeit einschränken. Deshalb ist es wichtig, nicht nur die Krankheit oder das erkrankte Organ zu behandeln, sondern den ganzen Menschen möglichst mit seinem Umfeld zu betrachten und ggf. zu behandeln.
Ein interdisziplinärer Ansatz aus geriatrischer Medizin, aktivierender Pflege, Physio-, Ergo- sowie Sprach-, Sprech- und Schlucktherapie, Neuropsychologie und physikalischer Therapie kann die Lebensqualität älterer Patienten verbessern und deren Autonomie möglichst lange erhalten.