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Intensivpflege: zu Hause, in Wohngruppen oder im Heim?

07.05.2020
Foto: Martin Reinicke

Roland Engehausen
Vorstand IKK Südwest



Der Anteil alter und kranker Menschen, die im Alltag auf Unterstützung angewiesen sind, wächst. Bei denen, die eine ambulante Intensivpflege rund um die Uhr benötigen, stößt unser Gesundheitssystem jedoch an seine Grenzen. Es fehlt vor allem an Personal. Doch auch die Geräte, die jeder einzelne Beatmungspatient braucht, sind teils sehr kostenintensiv. Zudem lassen sich Hygiene- und Qualitätsstandards im privaten häuslichen Umfeld viel schwieriger einhalten und kontrollieren.
In Heimen wäre die Versorgung besser und effizienter möglich. Doch das scheitert oft bereits an den hohen Eigenanteilen für Schwerkranke. Auch Wohngruppen könnten zukünftig eine Alternative zu Pflegeheimen sein, sofern hier vergleichbare Hygiene- und Qualitätsstandards gelten. Sie sind familiärer und überschaubarer. Gleichzeitig machen sie einen effizienten Einsatz von Fachkräften und Technik möglich.
Ein neues Gesetz soll die Unterkunft in Heimen bezahlbarer machen, die Versorgungsqualität in Wohngruppen als Mischform zwischen ambulanter und stationärer Intensivpflege verbessern und kriminelle Fehlleistungen bekämpfen. Das neue Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz (IPReG), das noch in diesem Jahr verabschiedet werden soll, möchte zudem die Möglichkeiten einer Entwöhnung von künstlicher Beatmung verbessern, was für viele Patienten ein Plus an Lebensqualität und aktiver Teilhabe am sozialen Leben bedeutet.